Werkzeugmaschinen Automation im Werkzeugbau rechnet sich nur bei Analyse des Produktionsprozesses
Automation im Werkzeugbau verlangt mehr, als nur die Investitionssumme X für das Wirtschaftsziel Y einzusetzen. Vielmehr geht es um die Analyse kompletter Produktionsabläufe. Ob das Projekt Profit bringt, hängt unter anderem von sorgsamer Planung und schlüssigen Schnittstellen ab.
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Automatisierung ist im Werkzeugbau nicht immer sinnvoll. Man muss sehr genau hinschauen, wo der Rationalisierungshebel angesetzt werden soll. Denn Automation muss sich nicht nur aufs einzelne Projekt bezogen rechnen, sondern vielmehr nachhaltig. Bearbeitet man hauptsächlich solche Werkstücke, die zwischen fünf und zehn Stunden auf der Fräsmaschine laufen, will gut überlegt sein, ob Automatisierung sich tatsächlich rechnet oder ob es nicht vielmehr sinnvoll ist, das entsprechende Teil alle zehn Stunden manuell von der Bearbeitungsmaschine herunternehmen und ein neues Teil von Hand aufstellen zu lassen (Bild 1).
Umgekehrt gibt es Prozesse und Abläufe, die wesentlich kürzer ausfallen. Etwa bei der Herstellung von Graphitelektroden: Sie zu fräsen, geht vergleichsweise schnell, und dort ist Automatisierung tatsächlich auch sinnvoll.
Vor der Automatisierung muss die Standardisierung stehen
Gleiches gilt, wenn mit Bearbeitungszellen produziert wird, die verschiedene Technologien kombinieren – beispielsweise eine Graphit-Bearbeitungsmaschine und ein Senkerodiersystem. Die Graphitmaschine fräst hier die Werkzeugelektroden. Das Senkerodiersystem verwendet sie im Anschluss daran. Zwischen beiden Prozessen müssen diese Teile gehandhabt werden. Traditionell wird dies von einer Fachkraft erledigt. Es kann aber auch ein Handling- oder Robotsystem sein, das die Elektroden – mithin die Werkstücke – zwischen der Fräs- und Senkerodiermaschine handhabt. Hier kann sich Automatisierung lohnen.
Vorgelagert sollte allerdings standardisiert werden. Im Klartext: Man kann kaum profitabel automatisieren, wenn zuvor nicht Aufgaben wie die Standardisierung von Aufspannelementen erfüllt sind. Insoweit ließe sich in vielen Unternehmen die Effizienz steigern, wenn man vor dem großen Projekt Automatisierung zunächst einmal konsequent standardisierte.
Sinnvollerweise sollte man damit bereits in der Werkzeugkonstruktion beginnen. Man sagt sich mithin: Ich halte nur gewisse Standardkomponenten vor und kaufe nicht jede Stahlabmessung, sondern ich arbeite mit vorgefertigten Teilen. Damit kommt man bereits ein gutes Stück in Richtung Automatisierung, respektive man schränkt eine unnötige Teile- und Variantenvielfalt ein und damit auch den Rahmen für die Werkstücke, die automatisiert gehandhabt werden sollen. Es reicht aber nicht aus, neben seine Maschinen oder dazwischen einen gut programmierten Roboter zu stellen.
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