Heraeus Earth Day 2015 - Platin dreht sich immer im Kreis

Redakteur: Dietmar Kuhn |

Der diesjährige „Earth Day – Tag der Erde“ am 22. April setzt das Thema „Cradle to Cradle – Von der Wiege zur Wiege“ in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses. Damit ist gemeint, dass Stoffströme für sämtliche Güter in technischen oder biologischen Wirtschaftskreisläufen strömen und somit theoretisch kein Abfall entsteht.

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Edelmetallkreislauf: Durch die enge Verzahnung von Handel, Recycling und Produktion kann Heraeus seinen Kunden einen ununterbrochenen Wertstoffkreislauf anbieten.
Edelmetallkreislauf: Durch die enge Verzahnung von Handel, Recycling und Produktion kann Heraeus seinen Kunden einen ununterbrochenen Wertstoffkreislauf anbieten.
(Bild: Heraeus)

Das „Cradle to Cradle“-Konzept beschreibt eine maximal nachhaltige Ressourcennutzung. Was in vielen Wertstoffströmen unserer Gesellschaft noch Zukunftsmusik ist, ist beim Edelmetallkreislauf von Heraeus zum Recycling wertvoller und knapper Edelmetalle wie Platin bereits seit Jahren nachhaltig gelebte Praxis. Und: Das Edelmetallrecycling verbraucht im Vergleich zum bergmännischen Abbau bei der Gewinnung der gleichen Menge Platin bis zu 100 Mal weniger Energie.

Edelmetalle sind sehr selten und wertvoll. Pro Jahr werden mehr als 20.000 t Silber und etwa 2400 t Gold gefördert. Platinmetalle sind noch seltener: Zusammen rund 500 t dieser Metalle werden weltweit aus primären Quellen und Auto-Katalysator-Recycling ausgebracht. Die Menge des jährlich gewonnenen Platins, rund 240 t, ließe sich bequem in einer Garage unterbringen. Diese geringen Mengen stehen in einem deutlichen Kontrast zu der unentbehrlichen Rolle, welche die meisten Edelmetalle in unserem Alltag spielen. Kein modernes Auto würde ohne sie laufen, kein Computer würde funktionieren, es gäbe keine Flachbildschirme und weite Teile der chemischen Industrie, aber auch der Glas- und der Ölindustrie würden in erheblichen Schwierigkeiten stecken, ja selbst auf ein kühles Bier müssten wir verzichten.

Die verfügbare Fördermenge an Edelmetallen aus den Minen reicht schon seit Jahren nicht mehr aus, um die steigende Nachfrage in der Automobil-, Schmuck-, Glas- und Chemieindustrie zu befriedigen. Daher ist das Recycling dieser Metalle aus verschiedensten Industrieanwendungen von großer Bedeutung. Bei der Aufarbeitung der Platingruppenmetalle – dazu gehören neben Platin auch Palladium, Rhodium, Ruthenium und Iridium - hat sich Heraeus eine starke Marktposition erarbeitet.

Rund 25 bis 30 % des globalen Angebots an Platinmetallen stammen laut Studien der International Platinum Association (IPA) bereits aus Recycling.

Heraeus konzentriert sich beim Recycling vor allem auf Edelmetalle in Industriekatalysatoren – etwa Platinnetze für die Düngemittelindustrie oder Schüttgutkatalysatoren für industrielle chemische Prozesse. Die Rückgewinnungsquoten für Edelmetalle aus diesen Materialien aus dem Recycling liegen je nach Material bei weit über 90 %. Dies nennt der Experte einen nahezu geschlossenen Stoffkreislauf. Was am Anfang in ein Produkt gesteckt wird, fließt am Ende fast vollständig wieder in den Edelmetall- beziehungsweise Stoffkreislauf zurück. Nur wenig der wertvollen Ressourcen geht verloren – ganz nach dem Prinzip „Cradle to Cradle“.

„Auf diese Weise kann sogar nachhaltig Energie eingespart werden. Denn der Abbau von Platingruppenmetallen aus Minen ist nicht nur schwierig und aufwändig – lediglich 2 bis 6 g Edelmetall finden sich in einer Tonne Gestein – sondern auch sehr energieintensiv“, erläutert Dr. Steffen Voss, Global Head of Operation & Innovation bei Heraeus Metal Management. Zum Vergleich: Der Energieverbrauch bei der gleichen Menge Platin ist beim Recycling um den Faktor 70 bis 100 geringer und die Kohlendioxid-Emissionen sogar um den Faktor 200 bis 300 geringer.

Bereits seit den 1980er Jahren hat Heraeus das Recycling als elementaren Bestandteil des Edelmetallkreislaufes kontinuierlich ausgebaut und global positioniert. Damit zeitaufwendige Transporte und teure Zölle entfallen, betreibt Heraeus die Recyclinganlagen dort, wo die Kunden sind. An Standorten in den USA und Europa, in China, Indien und Südafrika arbeiten insgesamt knapp 600 hoch spezialisierte Fachkräfte. Ob Gold für die Schmuckindustrie oder Ruthenium für die Datenspeicherindustrie, Silber für Solarzellen, Platin für Industriekatalysatoren oder Iridium für die Halbleiterindustrie – die Vielfalt der Anwendungen erfordert eine ebenso große Bandbreite an Recyclingverfahren.

„Mit technisch ausgefeilten Recycling-Verfahren gewinnen wir alle Edelmetalle aus verbrauchten edelmetallhaltigen Rückständen und Produkten nach internationalen Standards zurück. Aus den raffinierten Edelmetallen werden wieder neue Produkte für industrielle Anwendungen hergestellt“, beschreibt Steffen Voss „Durch einen ständigen Technologietransfer ermöglichen wir an allen Standorten weltweit einheitliche Standards, Produktionsprozesse und Reinheiten nach international vorgegebenen Richtlinien.

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