Oberflächen und Schichten Energie- und Ressourceneffizienz im Fokus der zweiten Fachmesse O&S

Autor / Redakteur: Martin Hyde / Josef-Martin Kraus

Eine Sprühpistole, die mit überhitztem Wasserdampf statt Druckluft Lack zerstäubt. Ein Lackierstand mit Trockenabscheidung des Oversprays. Die leichteste Sprühpistole für Pulverlack. Diese Exponate auf der O&S 2010 sind Beispiele dafür, was die zweite Fachmesse für Oberflächen und Schichten bieten wird: mehr Energieeffizienz, Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit.

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Die zweite Fachmesse O&S steht ganz im Zeichen der Energie- und Ressourceneffizienz. Dieses Leitthema gilt insbesondere für die Lackiertechnik. „Umweltschutz rechnet sich. Wenn in diesen schwierigen Zeiten Geschäfte zu machen sind, dann in der Anlagenoptimierung“, betont Dr. Thomas Schräder, Geschäftsführer des VDMA-Fachverbands Allgemeine Lufttechnik, Frankfurt am Main. Gerade bei den Lackierern habe dieses Thema hohe Priorität.

Das wird insbesondere in der „O&S-Lounge“ in Halle 5 deutlich. Dort findet man Aussteller wie die Krautzberger GmbH, Eltville, die in der Spritztechnik Pionierarbeit geleistet hat: Albert Krautzberger aus Friedland bei Breslau meldete am 9. Oktober 1902 ein „durch Druckluft betriebenes Malgerät“ zum Patent an. Die Erfindung von Krautzberger machte es möglich, dass durch die zwangsläufige Verbindung von Luft- und Farbaustritt eine wesentliche Erleichterung im täglichen Umgang mit den Geräten erreicht werden konnte.

Sprühdose verzichtet auf Druckluft und nutzt überhitzten Dampf

Obgleich Krautzberger als Erfinder der Druckluftpistole gilt, rückt der Aussteller zur O&S eine Neuentwicklung ins Rampenlicht: eine Sprühpistole, die auf Druckluft verzichtet. „Stattdessen verwenden wir überhitzten Dampf, der also Temperaturen über 100 °C hat“, erklärt Krautzberger-Geschäftsführer Holger Weidmann. Bei richtiger Prozesseinstellung resultieren daraus laut Weidmann „eine ganze Reihe von Vorteilen“, wie die Reduzierung des Gesamtluftbedarfs, weil die Zerstäubung durch Dampf erfolgt.

So wird Druckluft nur noch zur Lackförderung per Pumpe oder Druckgefäß benötigt. Weil die Auftragsform sehr homogen und sanft erfolgt, prallt kaum Material vom Objekt zurück. Dadurch geht weniger Material verloren oder muss aufgefangen werden.

Overspray-Vermeidung ermöglicht deutliche Lack-Einsparungen

Beim Overspray seien Einsparungen von 20 und 25% möglich. In diesen Erkenntnissen, die bei Testvorführungen für Kunden gewonnen wurden, sieht der Geschäftsführer „signifikante Potenziale zur Energie- und Rohstoffeinsparung sowie Verkürzung von Durchlaufzeiten“.

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