Cefeg Federn, Stanzteile und Baugruppen für den Weltmarkt

Autor / Redakteur: Annedore Munde / Dietmar Kuhn

In Deutschland, im Umfeld etablierter Marktwirtschaften der Europäischen Gemeinschaft und den sich entwickelnden Volkswirtschaften Osteuropas, ist ein Unternehmen mit großer Tradition zu Hause. Die Cefeg Federn und Verbindungstechnik Chemnitz GmbH kann sich seit mehr als 150 Jahre erfolgreich am Markt behaupten.

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Die Cefeg Federn und Verbindungstechnik Chemnitz GmbH montiert auch komplette Baugruppen in Verbindung mit Federn und/oder Stanzteilen.
Die Cefeg Federn und Verbindungstechnik Chemnitz GmbH montiert auch komplette Baugruppen in Verbindung mit Federn und/oder Stanzteilen.
(Bild: Cefeg)

Als Carsten Schönberg, Leiter Vertrieb und Mitglied der Geschäftsleitung der Cefeg Federn und Verbindungstechnik Chemnitz GmbH, auf der Hannover Messe 2014 Standbesucher über das Portfolio seines Unternehmens informierte, war klar: Hier dreht sich alles um Federn und Stanzteile, die nach modernsten Standards gefertigt werden. Ob die Cefeg wohl auch auf der Stanztec präsent sei, wollte die Besucherin wissen. Gern wäre er dort, so Schönberg, aber bisher war es seinem Unternehmen noch nicht gelungen, einige Quadratmeter der begrenzten Standflächen zur Branchenmesse in Pforzheim zu buchen. Grund genug für unser Magazin, das Unternehmen, welches klar auf Stanztechnik fokussiert ist, in diesem Kontext etwas genauer darzustellen.

Zielgruppen sind die Automobilindustrie, der Maschinenbau und die Elektrotechnik

Mit 86 Mitarbeitern, darunter zehn Azubis, produziert das Unternehmen Federn- und Verbindungstechnik für Kunden in der Autoindustrie, im Maschinenbau, der Elektrotechnik, der Elektroinstallation und der Medizintechnik. Dafür stehen in einer im Jahr 1998 neu errichteten Produktionsstätte 8000 m2 Fläche zur Verfügung, 1000 m2 davon für den Werkzeugbau.

„Werkzeuge sind der Schlüssel zur Einsparung von Zeit und Kosten und stehen stellvertretend für unser Know-how und unserer Kompetenz“, sagt Carsten Schönberg. Die anhaltende Produktionssteigerung und die immer komplexeren und anspruchvolleren Kundenanforderungen haben die Cefeg daher bereits 2006 veranlasst, ausgelagerte Konstruktions- und Werkzeugbauleistungen in das Unternehmen zurückzuholen. Jetzt sei man selbst in der Lage, Werkzeuge nach hohen Standards zu fertigen, die höchste Standzeiten ermöglichen und somit eine kostengünstige und wettbewerbsfähige Teileherstellung.

Für die Federnfertigung steht in dem Chemnitzer Unternehmen ein moderner Maschinenpark zur Verfügung: CNC-Pressentechnik, CNC-Drahtbiegetechnik mit Bildverarbeitung für das optische Messen, CNC-Stanz- und Biegeautomaten für Flachbänder und Draht, Druck- und Zugfedernautomaten, handgeführte Presstechnik bis 50 t sowie ein Bereich für den Muster- und Prototypenbau. Außerdem verfügt das Unternehmen über eine eigene Wärmebehandlung.

Kunden frühzeitig in den Entwicklungsprozess einbinden

Insgesamt drei Konstrukteure beschäftigen sich mit der Entwicklung von Werkzeugen. Doch bevor es an die eigentliche Fertigung geht, gilt es, den Prozessablauf zu analysieren. So werden beispielsweise Produktionsabläufe simuliert, um den erforderlichen Zeitbedarf zu ermitteln. Schönberg weiß: „Die geplante Dauer der Bearbeitung ist eine entscheidende Komponente bei der Ermittlung des Angebotspreises.“ Das frühzeitige und konstruktive Miteinander von Kunden und Cefeg ist den Chemnitzern daher wichtig. Hierfür sei es natürlich nötig, rechtzeitig in die Produktentwicklung einbezogen zu sein. „Letztendlich entscheidet die technische Machbarkeit, ob ein Auftrag überhaupt realisiert werden kann“, sagt Schönberg. Derzeit werden im Unternehmen etwa 600 verschiedene Artikel gefertigt: Schenkel-, Dreh-. Zug-, Druck- und Flachformfedern sowie verschiedene Stanzteile, Kontaktelemente und Baugruppen.

Die Chemnitzer Cefeg ist ein Unternehmen mit langer Tradition. Die Wurzeln liegen mit der Gründung der Burmann` schen Zeugschmiede, die Werkzeuge und Eisenwaren herstellte, bereits im Jahr 1840. Die im Jahr 1911 daraus hervorgegangene Schnike`sche Spiralfedern Fabrik beschäftigte circa 400 Mitarbeiter und verkaufte ihre Erzeugnisse in Europa und Amerika. Doch bevor die heutige stabile Wirtschaftslage erreicht werden konnte, hatte das Unternehmen nicht nur die Probleme nach dem Krieg zu meistern, auch die Zwangsenteignung und Umwandlung in einen volkseigenen Betrieb zu DDR-Zeiten und später dann die Veränderungen und der Wandel zur Marktwirtschaft erforderten Flexibilität, Fachkompetenz und geschickte Unternehmenslenker. Im Oktober 2005 erwarben die jetzigen Gesellschafter die Cefeg im Rahmen eines Management-Buy-Out und firmieren seither unter dem heutigen Namen.

Aktuell erwirtschaftet die Chemnitzer Federn- und Verbindungstechnik etwa 6 Mio. Euro im Jahr. „Unsere Wirtschaftslage ist stabil“, sagt Carsten Schönberg. Auch den Bekanntheitsgrad weit über die Grenzen Sachsens hinaus konnte man in den letzten Jahren wesentlich erhöhen. Nicht zuletzt sei dies durch eine verstärkte Messepräsenz gelungen. So findet man die Kunden des Unternehmens Deutschland in Europa, Asien und Amerika.

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