Pressenautomation GPA-Jakob muss Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen

Quelle: Pressemitteilung

Nach zwei Corona-Krisenjahren mit einem beispiellosen Einbruch in der Automobilproduktion musste nun auch die Geschäftsführung der GPA-Jakob Pressenautomation GmbH Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen.

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Blick in die neue und topmoderne Montagehalle.
Blick in die neue und topmoderne Montagehalle.
(Bild: GPA-Jakob Pressenautomation)

Der vom Amtsgericht Baden-Baden bestellte vorläufige Insolvenzverwalter und Sanierungsexperte Rechtsanwalt Marc Schmidt-Thieme (Kanzlei Hoefer Schmidt-Thieme) führt den Betrieb derzeit vollumfänglich fort und sieht nach einer ersten Analyse gute Chancen für dessen Erhalt.

„Wir sind in Gesprächen mit Kunden, Lieferanten und auch schon ersten Interessenten für eine Übernahme. Es gilt nun, den Geschäftsbetrieb weiter zu stabilisieren und die Finanzierung der laufenden Projekte sicherzustellen. Sollte dies gelingen, können wir Verhandlungen mit potenziellen Investoren erfolgversprechend führen und so den Betrieb und die Arbeitsplätze erhalten. Die spezielle Kompetenz des Unternehmens und das besondere Know-how der Mitarbeiter sind dafür eine gute Grundlage“, so Marc Schmidt-Thieme in einer ersten Einschätzung.

GPA-Jakob Pressenautomation versteht sich seit der Gründung im Jahr 1971 als innovativer, starker Partner für Automation in der Blech- und Massivumformung und bietet dafür durchdachte Lösungen für mechanische und hydraulische Pressen. Zuletzt erwirtschaftete das Unternehmen mit 55 Mitarbeitern am Standort Bietigheim einen Umsatz von rund 14 Mio. Euro fast ausschließlich mit Kunden aus dem Automotive-Bereich.

Vorhandene Sanierungschancen nutzen

Bis zum Ausbruch der Corona-Krise war der Automationsspezialist auf Wachstumskurs und baute seine Kapazitäten aus. Umso gravierender wirkte sich dann der Rückgang in der Autoproduktion (um 45 Prozent) und die daraus resultierende, rückläufige Investitionsneigung bei den Kunden aus. Hinzu kamen stark steigende Kosten sowie die globalen Probleme in der Materialbeschaffung, wodurch sich laufende Projekte verzögertenund teilweise mit hohen Verlusten verbunden waren.

„Wir haben hier mit einer Restrukturierung gegengesteuert und parallel dazu die Suche nach neuen Kapitalgebern eingeleitet. Allerdings wurden die Eigenkapital-Basis und die Liquidität durch die Verluste zu stark beansprucht, um diese Prozesse rechtzeitig abschließen zu können. Wir haben deshalb jetzt Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, um mit Unterstützung eines erfahrenen Insolvenzverwalters wie Marc Schmidt-Thieme, der über ein umfassendes Netzwerk zur Investorensuche verfügt, die vorhandenen Sanierungschancen zu nutzen“, begründet Geschäftsführer Frank Scheuch den Schritt.

„Das Know-how von GPA-Jakob Pressenautomation ist weiter gefragt. Es sind einige Projekte in der Pipeline. Dafür und für weitere Projektausschreibungen müssen wir jetzt die finanzielle Basis schaffen. Wenn dies gelingt, hat GPA-Jakob Pressenautomation wieder eine gute Zukunftsperspektive“, so Marc Schmidt-Thieme. Zusammen mit der Geschäftsführung hat er die Mitarbeiter über die nächsten Schritte informiert. Erster Fortschritt: Die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes für die 55 Mitarbeiter (davon 3 Auszubildende) ist gesichert, sie werden die ihnen zustehenden Gelder pünktlich zum Monatsende bekommen.