Jahrhundertumsatz Historischer Umsatzrekord für die Trumpf-Gruppe
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Die Trumpf-Gruppe verzeichnet im Geschäftsjahrs 2021/22 ein Plus vn 20,5 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro und damit den bisher höchsten Umsatz der 99-jährigen Unternehmensgeschichte.

Der Auftragseingang stieg dabei um 42,1 Prozent auf einen Wert von 5,6 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2020/21: 3,9 Milliarden Euro). Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) entwickelte sich mit 468 Millionen Euro auch positiv und stieg im Vergleich zum Vorjahr um 26,8 Prozent (370 Millionen Euro). Die Ditzinger konnten das Ergebnis durch ein starkes Umsatzwachstum insbesondere im Geschäftsfeld EUV sowie durch Einsparungen bei den Sachkosten stabilisieren, wie es weiter heißt. Infolgedessen kann sich Trumpf über eine EBIT-Rendite von 11,1 Prozent freuen (Vorjahr: 10,5 Prozent).
Zukunft der Konjunktur ist fraglich
Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende des Vorstands von Trumpf, kommentierte: „Aufgrund eines konsequenten Krisenmanagements sind wir gut durch die Pandemie gekommen und haben die Lieferkettenengpässe bestmöglich pariert.“ Infolge der stark anziehenden Nachfrage im zweiten Halbjahr ist Trumpf mit einem hohen Auftragseingang in das neue Geschäftsjahr gestartet. Dennoch bleibe für die kommenden Monate eine große Unsicherheit, wie sich die Engpässe in den Lieferketten, die hohe Inflation, steigende Material- und Energiepreise sowie Transportkosten auf das Geschäft auswirkten. Angesichts der geopolitischen Unsicherheiten – neben dem Krieg in der Ukraine etwa die Spannungen zwischen den USA und China – blickt die Trumpf-Vorsitzende nach eigenem Bekunden nachdenklich auf die konjunkturelle Gesamtentwicklung. „Wir spüren eine wachsende Zurückhaltung der Nachfrage in vielen Märkten“, merkte sie dazu an.
Niederlande erstmals Trumpf-Umsatzmotor
Die Umsatzanteile der Trumpf-Gruppe veränderten sich im Berichtszeitraum weg von Asien zugunsten Europas und Nordamerikas, heißt es. Die Niederlande sind mit einem Umsatz von 838 Millionen Euro (Vorjahr 461 Millionen Euro) im Geschäftsjahr 2021/22 erstmals der umsatzstärkste Einzelmarkt, wie Trumpf betont. Diese Steigerung entspricht einem Umsatzplus von 81,9 Prozent und ist auf das starke Wachstum des Geschäftsfelds EUV mit dem Kunden ASML zurückzuführen. Parallel haben sich die USA mit 656 Millionen Euro zum zweitstärksten Markt entwickelt. Im vorangegangenen Geschäftsjahr lagen die USA noch auf Platz 3. Deutschland mit 589 Millionen Euro Umsatz (Vorjahr 579 Millionen Euro) ist somit zum ersten Mal nicht mehr der größte Einzelmarkt, sondern rangiert „nur“ noch auf Rang 3. China, er größte asiatische Einzelmarkt, blieb hinter dem starken Wachstum des Vorjahrs zurück und stieg nur um 9,6 Prozent auf 575 Millionen Euro (ein Plus von 50 Millionen Euro), was Rang vier bedeutet.
Blick auf Gasverknappung und Energiepreise
Trumpf ist nach eigenen Angaben kein gasintensives Unternehmen. Deshalb benötigt es Gas vornehmlich lokal zum Heizen von Produktions- und Bürogebäuden. Das Verhältnis der Energiekosten zum Umsatz belief sich im Geschäftsjahr 2021/22 auf ein Prozent (42 Millionen Euro / 4.223 Millionen Euro). Im Geschäftsjahr 2022/23 erwarte das Unternehmen hingegen einen spürbaren Anstieg. Der Erdgasverbrauch der Trumpf-Gruppe betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 61.200 Megawattstunden, was rund 3.600 4-Personen-Haushalten entspricht. In Deutschland betrug der Verbrauch 35.600 Megawattstunden – folglich 2.000 4-Personen-Haushalten.
Im Berichtszeitraum vom 1. Juli 2021 bis zum 30. Juni 2022 war Trumpf nur marginal von den Auswirkungen des Anstiegs der Gaspreise infolge einer Verknappung der Kapazitäten betroffen. Im April 2022 beschloss der Vorstand dennoch vorausschauende Maßnahmen insbesondere zur Gasreduzierung, die bis zum gegenwärtigen Tag anhalten, wie es dazu heißt. Ab Mai 2022 konnte der Gasverbrauch über die Sommermonate am Stammhaus in Ditzingen dadurch um gut die Hälfte reduziert werden. Die Hauptmaßnahmen waren der Einsatz neuer Wärmepumpen, die Reduzierung der Anlagenlaufzeiten sowie der Entfeuchtung bei den Klimaanlagen, vor allem in den Büros, sowie Anlagenoptimierungen (etwa Senkung der Sollwerte). Für die heizintensiveren Wintermonate prüfe Trumpf derzeit weitere Maßnahmen.
Der Strombedarf der Trumpf-Gruppe weltweit betrage 166.000 Megawattstunden, wovon Deutschland rund 100.400 Megawattstunden benötigt. Dieser werde aber in der Trumpf-Gruppe zu 100 Prozent aus Grünstrom gedeckt beziehungsweise durch Zertifikate kompensiert.
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