Als Umformverfahren steht das Presshärten immer mehr im Fokus von Forschung und Industrie. Was wir in den kommenden Jahren erwarten können, erläutert Dr. Norbert Wellmann, Geschäftsführer der EFB Europäische Forschungsgesellschaft für Blechverarbeitung e.V. in Hannover, im Interview.
„Im Portfolio der EFB befinden sich derzeit circa 180 Projekte, wovon sich etwa 20 im Kern und weitere begleitend mit dem Thema Presshärten beschäftigen“, sagt Dr. Norbert Wellmann, Geschäftsführer der EFB Europäische Forschungsgesellschaft für Blechverarbeitung e.V.
(Bild: EFB)
Worin sehen Sie die größten Vorteile des Presshärtens als Umformverfahren?
Presshärten ist die wirtschaftliche Umformtechnologie zum Formen höchstfester, dünnwandiger Stahlbleche, wie Mangan-Bor-Stähle 22MnB5, und zur Erreichung leichter, hoch beanspruchbarer Bauteile in der Massenproduktion für Kraftfahrzeuge.
Für welche Bauteile im Automobil ist das Verfahren interessant, für welche weniger?
Aufgrund der Komplexität und Kosten der Herstellung und Weiterverarbeitung ist der Einsatz der Technik im Wesentlichen für hoch beanspruchte Bauteile mit hohen Anforderungen an Festigkeit und Crash-Sicherheit sinnvoll. Beispiele für Anwendungen sind Struktur- und Sicherheitsteile wie Türaufprallträger, A- und B-Säulen, Stoßfänger, Längs- und Querträger, Dachträger, Tunnel, Motorträger und Stabilisatoren.
Mit welchen technischen Weiterentwicklungen konnte in den EFB-Projekten das Presshärten in den vergangenen Jahren verbessert werden?
Die EFB als Forschungsverband initiiert und organisiert Industrieforschungsprojekte und fördert insbesondere Projekte der IGF (Industrielle Gemeinschaftsforschung) über die AiF (Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsgemeinschaften) und das BMWi. Im Portfolio der EFB befinden sich derzeit circa 180 Projekte, wovon sich etwa 20 im Kern und weitere begleitend mit dem Thema Presshärten beschäftigen. Seit dem ersten Patent zum Presshärten vor 40 Jahren wird in der EFB Presshärten seit knapp 15 Jahren intensiv behandelt. Zur Erreichung der werkstofflichen Güte der Bauteile sind für den Umformprozess stabile Bedingungen für die Erwärmung und Abkühlung der Bauteile sicherzustellen. Zykluszeit und Energieeffizienz sind wichtige wirtschaftliche Zielgrößen, die in vielen untersuchten Varianten der Prozessführung, Methoden und Werkzeugtechnologien im Laufe der zurückliegenden zehn Jahre stufenweise optimiert wurden. Im Rahmen der meisten Themen wurden EFB-Projekte durchgeführt. Insbesondere zu den Erwärmungstechnologien besteht heute ein umfangreiches Wissen zu den verschiedenen Methoden (Öfen, konduktive Erwärmung, induktive Erwärmung), die sowohl extern als auch innerhalb von Presse und Werkzeug in verschiedener Weise erfolgen können. Ebenso wurden für die Abkühlpfade unterschiedliche Lösungen untersucht und diese sind weitgehend in der Praxis eingesetzt.
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Stand vom 15.04.2021
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