Compositeforschung Hochfrequenz-Wirbelstromverfahren wird automatisiert
Das IKT der Universität Stuttgart forscht mit dem Kunststoff-Zentrum (SKZ – KFEgGmbH) im Rahmen eines vom IGF geförderten Projekts an der Automatisierungder Hochfrequenz-Wirbelstromprüfung für CFK.
Anbieter zum Thema

Bei der Wirbelstromprüfung handelt es sich nach Aussage des Instituts für Kunststofftechnik (IKT) um ein etabliertes, berührungsloses und weit verbreitetes elektromagnetisches Prüfverfahren für elektrisch leitfähige Werkstoffe. Durch eine Erweiterung des Frequenzbereichs auf bis zu 100 MHz ermöglicht die Hochfrequenz-Wirbelstromprüfung (oder kurz HF-Wirbelstromprüfung) auch die Qualitätssicherung von elektrisch nur gering leitfähigen Werkstoffen zu denen auch carbonfaserverstärkte Kunststoffe (CFK) gehören.
Richtlinie zur adäquaten CFK-Prüfung im Blick
Obwohl dieses Verfahren bereits vereinzelt an CFK eingesetzt werde, existierten bis dato kaum Richtlinien für die Prüfung und die Grenzen des Verfahrens in Abhängigkeit des Defekttyps sowie der Defektorientierung und -größe, die außerdem kaum in der Literatur dokumentiert seien. Im Rahmen des von der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) geförderten Projektvorhabens soll dabei auch eine passende Systematik für die automatisierte Hochfrequenz-Wirbelstromprüfung an Leichtbaukomponenten entwickelt werden.
Probleme bei der HF-Wirbelstromprüfung entschärfen
Das Projekt bietet damit eine grundlegende Plattform für weitere Richtlinien und normungsrelevante Aktivitäten, wie es heißt. Weil die Wirbelstromprüfung als nicht direkt bildgebendes Verfahren viel Erfahrung in der Interpretation der Prüfergebnisse erfordere und gleichzeitig deren Auswertung durch die bei realen Bauteilen nicht zu verhindernden Artefakte zusätzlich erschwert werde, soll diese im Rahmen des Forschungsprojekts hinsichtlich Durchführung und Auswertung auch für komplexe Bauteilgeometrien automatisiert werden.
CFK-Marktentwicklung verlangt serientaugliche Prüfmethoden
Nicht nur die Qualitätssicherung in der Großserienproduktion ist dabei im Fokus, auch könnte ein derartiges System für regelmäßige Inspektionen in unterschiedlichsten Bereichen dienen – von der Automobilindustrie über die Luftfahrt bis hin zur Prüfung hochwertiger CFK-Fahrradrahmen erstreckt sich dabei das Anwendungsspektrum, sagt das IKT. Mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate des Bedarfs an CFK von über 12 % (betrachtet seit 2010) gewinnt dieses Material zunehmend im Mobilätssektor an Bedeutung. Das im Rahmen des IGF-Projekts zu entwickelnde System soll dem boomenden Markt faktisch ein zuverlässigen und schnelles Prüfverfahren an die Hand geben.
(ID:45970414)