Stahl

Salzgitter schreibt wieder schwarze Zahlen

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Die Gesellschaften des Röhrensegments konnten trotz deutlicher Erholung der Auftragsbuchungen in fast allen Produktbereichen noch nicht wieder an die Resultate der Vorjahresperiode anknüpfen, die noch maßgeblich von Projektgeschäften aus der Vorkrisenzeit geprägt waren. Dementsprechend reduzierte sich der Außenumsatz um 15% auf 1,3 Mrd. Euro (Vorjahreszeitraum: 1,54 Mrd. Euro).

Salzgitter-Röhrensegment mit starkem Gewinneinbruch

Die 17,7 Mio. Euro Vorsteuergewinn (Vorjahreszeitraum: 121,7 Mio. Euro) basieren laut Salzgitter vor allem auf der vergleichsweise stabilen Performance des Großrohrbereiches; sie beinhalten 8,7 Mio. Euro Aufwendungen für strukturverbessernde Maßnahmen sowie 9,1 Mio. Euro aperiodische Erträge aus dem Verkauf von 2009 abgewertetem Röhrenvormaterial.

Im Zusammenspiel mit der erhöhten Produktion der Stahlgesellschaften verbesserten sich auch die Resultate des Unternehmensbereiches Dienstleistungen. Der Segmentumsatz stieg auf 792,7 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 536,7 Mio. Euro) und auch der Gewinn vor Steuern kam mit 18,8 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: –1,7 Mio. Euro) spürbar über dem Vergleichswert aus. Der Außenumsatz betrug 301,7 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 224,7 Mio. Euro).

Technologiesparte von Salzgitter bleibt im Aufwind

Die Technologiesparte setzte ihren Aufwärtstrend fort. So konnte das Ordervolumen der Division gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp 40% gesteigert werden.

Während das Erlösniveau für Getränkeabfüll- und Verpackungsanlagen nach wie vor nicht befriedigend ist, greifen die Maßnahmen des 2009 eingeleiteten, umfassenden Programms zur Reorganisation und Kostensenkung innerhalb der KHS-Gruppe, heißt es. Der Außenumsatz erhöhte sich auf 645,5 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 531,6 Mio. Euro) und das Vorsteuerergebnis legte um 54,5 Mio. Euro auf –21,0 Mio. Euro zu (Vorjahreszeitraum: –75,5 Mio. Euro).

Salzgitter schreibt deutliche Verluste im Halbzeuggeschäft

Der Außenumsatz des Bereiches Sonstiges/Konsolidierung, der vom Halbzeuggeschäft mit Konzernfremden generiert wird, lag in den ersten drei Quartalen 2010 bei 38,5 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 33,9 Mio. Euro). Das Vorsteuerergebnis betrug –6,1 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: –1,9 Mio. Euro) und enthält neben –30,0 Mio. Euro Effekten aus der Stichtagsbewertung des US-Dollars, 31,8 Mio. Euro Gewinn nach Steuern der seit 2009 at equity einbezogenen Beteiligung an der Aurubis AG.

Der Innenumsatz des Salzgitter-Konzerns stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13% auf 1.575,7 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 1.391,3 Mio. Euro).

Stahlnachfrage in der europäischen Bauindustrie bleibt schwach

Die Beschäftigungssituation der meisten stahlverarbeitenden Industrien in Europa dürfte bis zum Jahresende stabil bleiben, da sich die allgemeine Konjunkturerholung und die gute Exportsituation fortsetzen sollten. Die wesentliche Ausnahme bildet die europäische Bauindustrie, deren Stahlnachfrage noch sehr verhalten ist.

Die in diesen Bereich liefernden Produzenten kämpfen dementsprechend mit weiterhin niedrigen Auslastungen und schwachen Erlösen. Der Stahlhandel, für den der Bau ebenfalls ein wichtiger Absatzmarkt ist, disponiert nicht zuletzt wegen der Volatilität der Rohstoff- und Stahlpreise überwiegend kurzfristig und ist bestrebt, seine Lagerbestände gegen Jahresende niedrig zu halten.

Salzgitter rechnet mit uneinheitlichen Trends auf dem Stahlmarkt

Der weitere Verlauf des Stahlgeschäfts wird daher auch in den kommenden Monaten von uneinheitlichen Trends bestimmt werden. Die gegenwärtige leichte Abschwächung der Nachfrage ist aus Sicht von Salzgitter vorwiegend auf saisonale Effekte im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Jahreswechsel und taktische Motive zurückzuführen. Grundsätzlich ist die aktuelle Auftragseingangs- und Auslastungssituation unserer Werke überwiegend zufriedenstellend.

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