Roland Berger Smog in China birgt Potenzial für westliche Green Tech-Firmen

Redakteur: Claudia Otto |

Smog und Luftverschmutzung gefährden das industrielle Wachstum Chinas. 2013 begann die chinesische Regierung, klare Umweltschutznormen und Vorschriften auf nationaler und lokaler Ebene zu erlassen, um den Schadstoffausstoß in Industriebetrieben zu begrenzen.

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Anti-Smog Maßnahmen in China bleiben bisher ohne Erfolg: Hohe Kosten erschweren eine landesweite Umsetzung.
Anti-Smog Maßnahmen in China bleiben bisher ohne Erfolg: Hohe Kosten erschweren eine landesweite Umsetzung.
(Bild: Eric Isselée - Fotolia.com)

Doch wegen der damit verbundenen Kosten – etwa für die Umstellung der Energieversorgung von Kohle auf Gas oder die Schließung von Fabriken – sind solche Maßnahmen eher ungeeignet für eine landesweite Umsetzung. Zudem erschweren die individuellen Gegebenheiten einzelner Industriebranchen die Durchsetzung von Emissionsnormen. Der chinesische Vorstoß, die industrielle Luftverschmutzung zu bekämpfen, scheint so ins Straucheln zu geraten.

Um die Strategie Chinas umzusetzen, empfehlen die Experten von Roland Berger Strategy Consultants, die genauen Emissionsquellen in den einzelnen Städten zu analysieren. „Diese lokale Analyse sollte dann mit einem marktorientierten Ansatz verbunden werden, der die Herausforderungen der jeweiligen Industrien berücksichtigt“, sagt Torsten Henzelmann, Partner von Roland Berger. So lasse sich anschließend eine operative Strategie festlegen, die nicht nur die Luftqualität in China erheblich verbessert, sondern auch neues Geschäftspotenzial für viele Green Tech-Firmen eröffnet.

Schafft es China, die Feinstaubwerte mit einem standardisierten und prozessorientierten System zu analysieren, so könnten sich für Unternehmen, die umweltfreundliche Technologielösungen bieten, spannende Möglichkeiten ergeben. Denn in den kommenden fünf Jahren plant China, die Zahl der Feinstaubanalysestationen zu verzehnfachen. „Green Tech-Firmen sollten ihr Produktportfolio entsprechend erweitern“, rät Henzelmann. „Schaffen es Unternehmen nicht nur innovative Lösungen, sondern auch zusätzliche Dienstleistungen wie die Wartung der Anlagen oder Auswertungen von Emissionsdaten anzubieten, so können sie neue und nachhaltige Einkommensquellen für sich erschließen.“ Um die neuen Chancen besser nutzen zu können, müssten sich die Green Tech-Anbieter auch stärker auf besonders emissionsträchtige Unternehmen ausrichten.

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