WSM Stahlverband warnt vor neuer Preiswelle
Die Kosten für Stahl und Energie steigen weiter. WSM-Hauptgeschäftsführer Vietmeyer fordert deshalb Hersteller auf, mit ihren Zulieferern zu kooperieren.
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Den Zulieferern stehen offenbar neue Stahl- und Energiepreiserhöhungen bevor. Wie der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) in einer Pressemitteilung am Donnerstag mitteilte, steigen die Vormaterialpreise bereits zum dritten Mal in Folge auf ein hohes Niveau. Zuvor war dies zum Jahresbeginn 2022 und im letzten Jahr der Fall gewesen. Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer fordert deshalb die Kooperation zwischen Herstellern und Zulieferern, um die Situation zu bewältigen.
Die Corona-Krise und der Ukraine-Krieg verursacht für Stahl verarbeitende Unternehmen große Probleme. „Bereits im Februar lagen die Erzeugerpreise vieler Stahl- und Aluminiumprodukte 50 Prozent über dem bereits sehr hohen Vorjahresniveau, bei legiertem Material sehen wir Anstiege von 80 Prozent. Und diese Lage spitzt sich gerade weiter zu“, so Vietmeyer. Zulieferer hätten dem Verband zufolge Materialkostenanteile von 40 bis 60 Prozent.
Vietmeyer: „Mitnahmeeffekte darf es nicht geben.“
Die Versorgungslage sei zunehmend bedrohlicher: Rohstoffe, Komponenten und Energie fehlen oder sind zu teuer. Ein Erdgasmangel würde zudem eine Gefahr für die gesamte Stahlverarbeitung darstellen. Nahezu die gesamte industrielle Wertschöpfungskette sei dem Verband zufolge betroffen. Aber nicht immer sind aktuelle Unsicherheiten der Auslöser: Oftmals bestünde kein Zusammenhang zwischen Preisanstieg und dem Ukraine-Krieg, so der WSM.
Die Situation dürfe außerdem nicht für eigene Preisvorteile genutzt werden. „Mitnahmeeffekte darf es nicht geben“, betont Vietmeyer. „In der bis aufs letzte Glied angespannten Lieferkette sind mehr denn je Fairness, Augenmaß und Verantwortungsbewusstsein aller Beteiligten gefordert.“
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