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Thyssen-Krupp leidet unter schwachem Stahlmarkt

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Marine Systems profitiere weiterhin von der gestiegenen Nachfrage nach Fregatten und U-Booten. Der Auftragseingang habe in der Berichtszeit 178 Mio. Euro betragen, der Umsatz 305 Mio. Euro. Das bereinigte EBIT erreichte mit 30 Mio. Euro das Niveau des Vorjahres, wenn die im Vorjahreswert noch enthaltenen und inzwischen verkauften zivilen Schiffbauaktivitäten herausgerechnet werden, wie es heißt.

Werkstoffgeschäft von Thyssen-Krupp läuft weltweit schwach

Mit Ausnahme von Nordamerika war das Geschäft von Materials Services von einem Nachfragerückgang und weltweit von einem Preis- und Margendruck geprägt, wie der Konzern berichtet. Der Umsatz sei um 10 % auf 2,8 Mrd. Euro zurückgegangen. Bereinigt um die im Vorjahreszeitraum noch enthaltene Xervon-Gruppe habe der Umsatzrückgang 7 % betragen.

Das Werkstoff- und Logistikgeschäft mit der Luftfahrtindustrie entwickelte sich hingegen positiv. Trotz des deutlichen Umsatzrückgangs konnte das bereinigte EBIT mit 40 Mio. Euro laut Unternehmen durch Kostensenkungen, insbesondere in der Logistik und Verwaltung, auf dem Vorjahresniveau gehalten werden.

Der Geschäftsverlauf bei Steel Europe war durch weiterhin geringe Versandmengen und niedrigere Preise belastet, wie es heißt. In den ersten drei Monaten seien 2,3 Mrd. Euro umgesetzt worden. Das bereinigte EBIT verringerte sich auf 30 Mio. Euro (Vorjahr: 102 Mio. Euro), was auf die unverändert schwache Konjunktur in Europa mit im Vorjahresvergleich niedrigeren Erlösen zurückzuführen sei. Das konzernweite Verbesserungsprogramm Impact habe die negativen Kosten- und Markteffekte weiterhin nur teilweise kompensiert.

Spartenverkäufe von Thyssen-Krupp verlaufen planmäßig

Thyssen-Krupp hat nach eigenen Angaben auch im ersten Quartal 2012/2013 wichtige Fortschritte bei der strategischen Weiterentwicklung erzielt. Der Zusammenschluss von Inoxum, der ehemaligen Business-Area Stainless Global, und dem finnischen Edelstahlhersteller Outokumpu wurde am 28. Dezember 2012 erfolgreich vollzogen und hat zu einer Reduzierung der Netto-Finanzschulden beigetragen (wir berichteten).

Der Verkaufsprozess von Steel Americas verläuft weiterhin nach Plan, wie es heißt. Seit November 2012 erhalte eine Auswahl möglicher Kaufinteressenten die Gelegenheit, die Werke in Brasilien und den USA im Rahmen einer Due Diligence zu analysieren und verbindliche Kaufangebote abzugeben. Thyssen-Krupp zeigt sich zuversichtlich, im Laufe dieses Geschäftsjahres für beide Werke eine neue Perspektive zu finden. Die Erlöse aus dem Verkauf sollen die Netto-Finanzschulden deutlich reduzieren.

Thyssen-Krupp will bei Steel Europe kräftig sparen

Im Rahmen des Konzernprogramms Impact soll aus Performance-Maßnahmen im laufenden sowie in den kommenden beiden Geschäftsjahren ein kumulierter EBIT-Effekt von 2 Mrd. Euro realisiert werden. In diesem Zusammenhang habe die Business-Area Steel Europe auf Basis einer Markt- und Wettbewerbsanalyse ein Maßnahmenpaket erarbeitet, um die Profitabilität und die Wettbewerbsfähigkeit des Stahlbereichs nachhaltig zu verbessern. Steel Europe sei als Anbieter von hochwertigen Stahlprodukten und -güten in einem schwierigen Marktumfeld gut aufgestellt. Dennoch seien einschneidende strukturelle Anpassungen und operative Verbesserungen erforderlich, um den Weiterbetrieb der Kernaggregate bei der Flüssigphase sowie der Warmwalzstufe zu ermöglichen.

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