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2000 Stahlwerker müssen bei Thyssen-Krupp gehen
Neben Vorteilen im Einkauf sollen Effizienzsteigerungen bei Produktionsprozessen und in der Verwaltung erzielt werden. Darüber hinaus würden die Stilllegung, die Verlagerung oder der Verkauf von Geschäftseinheiten und Anlagen geprüft. Das Optimierungsprogramm umfasse ein Einsparvolumen von rund 500 Mio. Euro bis zum Geschäftsjahr 2014/2015 und sehe eine sozialverträgliche Verringerung der Belegschaft von über 2000 Mitarbeiter vor (31. Dezember 2012: rund 27.600 Mitarbeiter).
Durch mögliche Verkäufe könne sich die Belegschaftszahl um weitere 1800 Mitarbeiter reduzieren. Die Business-Area Steel Europe leiste mit dem eingeleiteten Optimierungsprogramm einen wichtigen Beitrag zum Konzernprogramm Impact und zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Gesamtkonzerns.
Neues Führungsmodell soll Unternehmenskultur von Thyssen-Krupp verändern
Um konzernweit die Leistungsfähigkeit des Konzerns und die Führungskultur zu verbessern, werde mit dem Konzernprogramm ACT ein neues Führungsmodell geschaffen. Die Zusammenarbeit zwischen Geschäftsbereichen, Funktionen und Regionen soll in einer Matrix-Organisation optimiert werden. Mit der personellen Neuordnung im Vorstand seien zum 1. Januar 2013 bereits strukturelle Änderungen umgesetzt worden. Die Vorstände der Business-Areas berichteten jetzt entsprechend ihrer Funktion direkt an den Vorstandsvorsitzenden, den Finanzvorstand oder den Personalvorstand der Thyssen-Krupp AG.
Zum 1. Februar 2013 seien die bisherigen Konzernfunktionen reduziert und neu geordnet worden. Jede Konzernfunktion trage künftig weltweit Verantwortung für Standards und Prozesse. Die Business-Areas würden analog zur Konzernebene mit Zentralfunktionen ausgestattet, um die Zusammenarbeit zwischen Konzern und Business-Areas zu optimieren. In den kommenden Monaten sollen die weiteren Strukturen und Prozesse auch zur Anbindung der Regionen im Detail ausgearbeitet werden. Der Konzern plant, ab Oktober 2013 vollständig in der neuen Struktur zu arbeiten.
Vorsichtiger Ausblick auf das Geschäftsjahr 2012/2013
Die Geschäftsentwicklung des Konzerns im Geschäftsjahr 2012/2013 wird aus heutiger Sicht ganz wesentlich von der noch ausbleibenden Belebung der Weltwirtschaft mit einer ungelösten Schuldenkrise insbesondere im Euro-Raum und einer verlangsamten Wachstumsdynamik in den aufstrebenden Volkswirtschaften geprägt sein, wie es in der Mitteilung heißt. Unter der Annahme einer überwiegend stagnierenden Entwicklung in den Kernmärkten der stärker zyklischen Werkstoff- und Komponenten-Geschäfte, deren verlässliche Planbarkeit im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld nicht wesentlich über ein Quartal hinausreiche, erwartet der Konzern derzeit folgende Entwicklung von Umsatz und bereinigtem EBIT:
Für das Geschäftsjahr 2012/13 erwartet Thyssen-Krupp einen Konzernumsatz für die fortgeführten Aktivitäten auf dem Niveau des Vorjahres von etwa 40 Mrd. Euro. Dabei geht der Konzern davon aus, dass es nicht zu größeren Verwerfungen auf den Rohstoffmärkten kommt. Entfallende Umsätze aus Portfoliomaßnahmen, insbesondere bei Steel Europe und Components Technology, sollten durch organisches Wachstum bei den Industriegüter-Geschäften weitgehend kompensiert werden.
Unter der Annahme, dass sich die zu Beginn des neuen Geschäftsjahres im Vergleich zum Vorjahr noch verhaltenere Werkstoffkonjunktur fortsetzt, aber nicht noch zunehmend verschärft, sollte das bereinigte EBIT aus fortgeführten Aktivitäten des Konzerns bei rund 1 Mrd. Euro liegen.
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