IFU Stuttgart Umformen für das Automobil von morgen

Redakteur: Dietmar Kuhn

Hydroforming von Blechen, Rohren und Profilen, das war eine der Parallelveranstaltungen, die das Institut für Umformtechnik (IFU) der TU Stuttgart schon seit vielen Jahren in Fellbach organisiert. Die Hauptveranstaltung aber galt wieder dem Event „Neuere Entwicklungen in der Blechumformung“, zu dem sich über 250 Teilnehmer einfanden.

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Innovative Lösungen rund um den Automobilbau waren das Thema der internationalenIFU-Konferenz „Neuere Entwicklungen in der Blech- und Hydroumformung“.
Innovative Lösungen rund um den Automobilbau waren das Thema der internationalenIFU-Konferenz „Neuere Entwicklungen in der Blech- und Hydroumformung“.
(Bild: Kuhn)

Themen der Werkstoff- und Umformtechnik für den modernen Automobilbau standen bei beiden Veranstaltungen im Mittelpunkt. Leichtbau und Ressourcen sparende Lösungen stehen bei diesen Konferenzen allemal auf der Agenda.

Thyssen-Krupp stellt neuen Sandwichwerkstoff vor

Aus dem interessanten und reichhaltigen Themenspektrum hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang ein neuer Werkstoff, der von der Thyssen-Krupp Steel Europe AG entwickelt und von Prof. Dr. Hans Ferkel den Besuchern vorgestellt wurde. Litecor ist das Stichwort, das für neue Sandwichmaterialien steht.

Derartige Sandwichsysteme machen eine gezielte Kombination von gewünschten Eigenschaften für bestimmte Anwendungsbereiche möglich. Sie können also im Hinblick auf Streckgrenze, Festigkeit, Dicke oder Verarbeitbarkeit maßgeschneidert werden. Litecor ist demnach mit einer schubsteifen Kernschicht aufgebaut. Dadurch ergeben sich physikalisch sinnvolle Verlagerungen der Belastungen in die oberen und unteren Deckbleche, die auch bei homogenen Blechen und bei Biegebeanspruchungen den größten Lastanteil aufnehmen.

Sandwich-Blech aus drei Schichten aufgebaut

Der Aufbau eines Litecor-Bleches ist derartig, dass es aus drei Schichten besteht. Die Deckschichten sind dabei aus Stahlblech mit Dicken von 0,2 bis 0,3 mm, die Kernschicht ist aus Kunststoff mit Dicken ab etwa 0,3 mm. Der Kunststoff ist ein thermoplastisches Co-Polymer. Die typischen Streckgrenzen für die Stahl-Deckschichten liegen zwischen 250 und 350 MPa.

Ihre Anwendung finden die Litecor-Produkte vor allem in flächigen Bauteilen wie Böden, Hutablagen, Türbeplankungen und Klappen. Parallel zur Entwicklung von Litecor wurden auch die Fragen für die Verarbeitung dieses Halbzeuges untersucht und beantwortet. „Generell weist Litecor bei Streckzieh- und Tiefziehbeanspruchungen ein gutes bis sehr gutes Umformvermögen aus“, sagt Professor Ferkel.

Die umformtechnischen Grenzen liegen dabei auf dem Niveau des Grundmaterials der Deckbleche. In den Folgeoperationen und bei der Platinenvorbereitung ist bei der Planung und Umsetzung von Schnittoperationen auf die Einstellung und Einhaltung geringster Schnittspalte zu achten.

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