Konjunktur Deutschland erholt sich, aber Kurzarbeit im Maschinenbau steigt weiter

Redakteur: Melanie Krauß

Während die Kurzarbeit in vielen Branchen bereits wieder zurückgeht, steigt sie im Maschinenbau immer noch weiter. Das zeigen aktuelle Zahlen des Ifo-Instituts.

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Im Maschinenbau war im Juli mehr als jeder dritte Mitarbeiter (35 %) in Kurzarbeit.
Im Maschinenbau war im Juli mehr als jeder dritte Mitarbeiter (35 %) in Kurzarbeit.
(Bild: ©industrieblick - stock.adobe.com)

Die Zahl der Kurzarbeiter in Deutschland ist im Juli auf 5,6 Mio. Menschen gesunken. Im Juni waren es 6,7 Mio., im Mai 7,3 Mio.. Das haben exklusive Berechnungen und Schätzungen des Ifo-Instituts auf Basis seiner Konjunkturumfrage ergeben. Der Anteil an den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten schrumpfte damit von 20 auf 17 %. In der Industrie sank die Zahl der Kurzarbeitenden jedoch nur leicht von 2,3 auf 2,1 Mio. Menschen, also von 33 auf 30 % der Beschäftigten.

„Der Rückgang hat sich zwar insgesamt beschleunigt, aber in einigen Branchen nimmt die Kurzarbeit sogar noch zu“, sagt Ifo-Arbeitsmarkt-Experte Sebastian Link. Unter diesen Branchen befindet sich auch der Maschinenbau. So hat die Zahl der Kurzarbeitenden im Juli weiter zugenommen, von 354.000 im Juni auf 378.000. Der Anteil wuchs damit von 33 auf 35 %. Auch in der Elektrobranche waren im Juli (271.000) noch einmal mehr Personen in Kurzarbeit als noch im Juni (260.000). Der Anteil an der Beschäftigung betrug im Juli 34 %, ein Prozentpunkt mehr als im Juni.

Im Gegensatz dazu gingen die Zahlen in der Autobranche deutlich zurück, von 516.000 auf 432.000. Der Anteil ist mit 38 % zwar immer noch hoch, jedoch wesentlich geringer als noch im Juni (46 %). Passend dazu sind im Juli auch die Geschäftserwartungen in der Autoindustrie wieder gestiegen.

Besonders betroffen von der Kurzarbeit ist nach wie vor die Metallindustrie. Im Juli lag hier der Anteil an Beschäftigten bei 45 %. Die Tendez ist jedoch rückläufig, im Juni waren es noch 48 %. Die Zahl der Kurzarbeiter reduzierte sich von 542.000 auf 509.000.

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So sieht es in anderen Branchen aus

Wesentlich stärker ging die Kurzarbeit bei den Dienstleistern zurück. Im Gastgewerbe sank die Zahl der Kurzarbeiter weiter von 672.000 auf 465.000 Menschen, was noch 42 % sind. Im Juni waren es 61 % und im Mai 72 %. In Verkehr und Lagerei sank sie von 308.000 auf 256.000, also von 17 auf 14 %. Bei sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen gab es einen Rückgang von 672.000 auf 603.000, also von 29 auf 26 % der Beschäftigten.

Auch im Handel ist die Zahl der Kurzarbeiter weiter kräftig zurückgegangen, von 963.000 auf 637.000. Im Einzelhandel sank die Zahl von 417.000 auf 240.000 Mitarbeiter, was einem Rückgang von 17 auf 10 % entspricht. Im Großhandel schrumpfte die Zahl von 331.000 auf 257.000 Menschen, also von 24 % auf 18 %. Im Autohandel waren im Juli 140.000 Menschen in Kurzarbeit, nach 215.000 im Juni. Das ist ein Rückgang von 32 auf 21 %.

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