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„In Zukunft“, so Bachmann, „werden wir die Präzisionsflansche aber auch vom Coil direkt ins Werkzeug fahren können.“ Die Entscheidung für die Investition in entsprechende Coilanlagen ist bei Bachmann bereits in der Endphase angekommen.
Optimale Materialaufteilung beim Stanzen wichtig
Egal in welcher Form das Material (Flachstahl) der Stanze zugeführt wird, „es kommt immer auf eine optimale Aufteilung des Werkstücks an, um möglichst wenig Verschnitt zu haben“, bemerkt Hermann Bachmann, „denn da liegt oft das entscheidende Einsparpotenzial, um auf dem Markt kostengünstig anbieten zu können.“
Das Material selbst spielt auch eine entscheidende Rolle. Carl Wüst kauft seine Kontingente als sogenannte Streckengeschäfte bei einem Stahl-Service-Center ein und achtet dabei genauestens auf die Werkstoffzusammensetzung. „Die“, so Bachmann, „ist für uns sehr wichtig, weil davon auch die Stanzergebnisse im Wesentlichen abhängen.“
Das Präzisionsstanzen, das wie gesagt bei Carl Wüst entwickelt wurde, ist im Allgemeinen einfach zu erklären. Vom Streifenmaterial werden die Flansche mit möglichst wenig Abfall ausgestanzt. Das macht man in Remshalden beispielsweise auf einer 800-t-Presse. Heraus kommt die fertige Flanschform mit den gestanzten Schraubenlöchern und dem Mittelloch. „Die Außenkontur“, so Bachmann, „ist in diesem Falle nicht relevant, sie hat keinerlei Funktion.“
Flansch-Mittelloch muss gute Stanz-Qualität haben
Worauf es aber ankommt, ist die Position der Löcher untereinander – also auf das Lochbild – und auf die Qualität der Stanzfläche des Mittelloches. Diese wird durch Nachstanzen – eben das Präzisionsstanzen – erreicht. Dieses Präzisionsstanzen findet bei Wüst auf einer nachgelagerten kleineren Stanzpresse statt.
Dabei beherrscht man in Remshalden das Geheimnis die Stanzfläche so zu gestalten, wie es nach den Anforderungen des Kunden gewünscht oder dem Einsatzzweck gerecht wird. Dieses Geheimnis ist Hermann Bachmann im Detail doch nicht zu entlocken.
Auf jeden Fall setzt der schwäbische Unternehmer auf das Präzisionsstanzen wüstscher Art und nicht auf das Feinstanzen. „Zwar ist das Feinstanzen in aller Munde“, so Bachmann, „und jeder setzt bei entsprechend dickem Material auf das Feinstanzen, doch wir sagen, bei ähnlichen Ergebnissen ist uns das zu teuer.“
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