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Warum das so ist, rechnet Bachmann in einem einfachen Beispiel vor: „Nehmen wir mal eine 800-t-Feinstanze, mit der man in der Regel letztendlich nur zwei Drittel der Stanzkraft zur Verfügung hat, weil man dabei immer gegen das Hydraulikkissen stanzt. Dann haben wir etwa 550 t zur Verfügung. Eine solche Anlage liegt inklusive einer Coilanlage heute locker bei 2 Mio. Euro Investition. Mit einer normalen mechanischen 800-t-Presse liegen wir dagegen bei etwa Faktor 0,5 bis 0,6, also rund der Hälfte der Kosten einer reinen Feinstanzpresse.“ Was das Werkzeug angeht, so liegt man bei Carl Wüst und beim Präzisionsstanzverfahren bei den gleichen Standzeiten wie die Feinstanzer.
Millionen Stanzflansche pro Jahr gefertigt
Carl Wüst fertigt so pro Jahr viele Millionen Stanzflansche im Präzisionsstanzverfahren. Die meisten dieser Flansche kommen in den Abgassystemen der bekannten Automarken, wie etwa Volkswagen, Audi, BMW und Mercedes, zum Einsatz. Sie werden in der Regel aus dem Edelstahl 1.4301 hergestellt und sorgen dafür, dass dort eine gasdichte Verbindung gewährleistet ist.
Dementsprechend sind die Verbindungsflächen der Flansche durch Schleifen bearbeitet. „Wir können Rauhtiefen bis Rz größer oder gleich 10 µm prozesssicher herstellen, auch bei Edelstahl“, sagt Bachmann in diesem Zusammenhang.
Schraubenbolzen als Verbindungen gehören zu den Stanzflanschen dazu
Auch die Verbindungen in Form von Schraubenbolzen gehören zu den Leistungen von Carl Wüst. Für die richtige Positionierung werden entsprechende Lehren beziehungsweise Montagehilfen verwendet. Fertig und sicher verpackt erreichen die qualitativ hochwertigen und einbaufertigen Präzisionsflansche den Kunden. Mit derzeit etwa 50 Mitarbeitern erzielt der schwäbische Automobilzulieferer einen Umsatz von rund 10 Mio. Euro.
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