Novus Air / Kreisel Saubere Luft und eine positive Energiebilanz

Autor / Redakteur: Stefan Meißner / M.A. Frauke Finus

Um Lösungen für die pneumatische Förderung von Schüttgütern zu fertigen, verarbeitet Kreisel aus der Oberlausitz jeden Monat 20 bis 30 t Blech und Stahl. Dabei werden alle Schweißarbeiten in einer einzigen Halle durchgeführt. Um die Mitarbeiter vor den entstehenden Stäuben und Rauchen zu schützen, setzt das Unternehmen auf einen Novus-Airtower.

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Bei Schweißarbeiten entsteht gefährlicher Schweißrauch.
Bei Schweißarbeiten entsteht gefährlicher Schweißrauch.
(Bild: Novus)

Einen echten Traditionsbetrieb des Metall- und Anlagenbaus findet man in der sächsischen Oberlausitz. Nahe des berühmten Bad Muskauer Fürst-Pückler-Parks hat die Kreisel GmbH & Co. KG ihren Hauptsitz in Krauschwitz, wo seit nunmehr 105 Jahren Anlagen in alle Welt geliefert werden. Dabei handelt es sich zum einen um Lösungen zur pneumatischen Förderung von Schüttgütern, wie Baustoffe oder Kohle, für Anwendungen in Zement- und Kraftwerken, Chemieanlagen oder der Lebensmittelindustrie, um nur einige zu nennen. Zum anderen stellt Kreisel Dosiersysteme, Zellenradschleusen und auch Entstaubungsanlagen her. Die Palette der Komplettlösungen, die auch Engineeringleistungen, Anlagenplanungen und Lohnfertigungen beinhaltet, ist enorm breit. Derzeit beschäftigt das Unternehmen rund 150 Mitarbeiter an vier Standorten in Deutschland.

Die Anlagen werden auf 5.200 m2 Fertigungsfläche in Krauschwitz hergestellt. Nicht ohne Stolz verweist Wolfram Kreisel, der das Unternehmen in der mittlerweile vierten Familiengeneration führt, auf die lange Tradition der Firma, die ihre Kunden weltweit von der Planung über Machbarkeitsstudien, Montagen bis hin zum After-Sales-Service unterstützt.

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Pro Monat werden durchschnittlich 20 bis 30 t Blech und Stahl verbaut. Verarbeitet werden Materialien unterschiedlicher Stahlgüten wie S355, warmfeste Stähle 16M03, hochwarmfeste Stähle 1.4828, aber auch Chrom-Nickel-Stähle von 1.4301 bis 1.4571. Der Großteil der verbauten Stähle (etwa 80%) hat Dicken zwischen 2 mm und 30 mm. Es werden aber auch wesentliche dickere Materialien bis 80 mm, meist aber rund 50 mm bearbeitet. Diese werden mit einer Autogen- und Plasmabrennschneidmaschine zugeschnitten. Kreisel ist ein zertifizierter Schweißbetrieb für unterschiedlichste Anwendungsgebiete, gearbeitet wird im Zweischichtbetrieb.

Filterturm saugt Luft ab und führt sie gereinigt wieder zurück

Alle Schweißarbeiten werden in einer einzigen Halle durchgeführt. Um den schädlichen Emissionen des entstehenden Schweißrauchs zu begegnen, sind die Schweißfacharbeiter teilweise durch Vollschutz ausgestattet. Da aber in der Halle nicht nur Schweiß- sondern auch Montage- und Schlosserarbeiten durchgeführt werden, musste eine effektive Lösung zum Schutz auch dieser Mitarbeiter gefunden werden.

Was läge hier näher als der Bau einer eigenen Entstaubungsanlage? Diese Überlegungen wurden schnell ad acta gelegt, denn das Thema Hallenentstaubung wird von Faktoren beeinflusst, deren Umsetzung technologisches Spezialwissen erfordert. Eines war bei der Planung der geeigneten Luftreinhaltungsanlage klar: Eine Komplettlösung zur Hallenabsaugung kam deswegen nicht infrage, weil die abgesaugte warme Luft dabei stets nach außen geleitet wird. Die Alternative war schnell gefunden – ein Filterturm. Die Funktionsweise eines solchen Turms, der die warme Luft im oberen Bereich einer Halle absaugt, filtert und wieder in den Arbeitsbereich zurückführt, war aus Energieeffizienz-Aspekten die ideale Lösung.

Geschäftsführer Wolfram Kreisel erklärt: „Durch die Spezialisierung verschiedener Anbieter in diesem Bereich ist das Know-How vorhanden, das unseren Ansprüchen genügt.“ Nach eingehender Evaluierung entschied man sich für einen Airtower Novus Air GmbH. Das Unternehmen war durch einige gemeinsame Projekte bereits bekannt, was aber nicht den Ausschlag zur Auftragserteilung gab. „Der Airtower von Novus hatte sich aufgrund seiner technischen Qualität durchgesetzt“, erzählt Wolfram Kreisel.

Wesentliche Verbesserung der Luft- und Produktqualität

Bei Kreisel entstehen vor allem bei den dickeren Stählen massive Schweißnähte, um teilweise beachtliche Spalte zu füllen. Dabei wird kiloweise Schweißdraht benötigt, wodurch „technologisch bedingt viele Emissionen entstehen“, so Wolfram Kreisel. Die Schweißnähte müssen zudem einwandfrei sein und den Normen und Regelwerken entsprechen. Hier kommt ein mehrstufiges Prüfkonzept zum Einsatz. Zuerst erfolgt eine interne Überprüfung durch die QS-Abteilung. Wenn sie grünes Licht gibt, wird eine externe Prüfung mittels zerstörungsfreier Verfahren (Ultraschall, Röntgen oder Magnetpulver) durchgeführt. Wenn beispielsweise Druckbehälter gefertigt werden, müssen die Schweißnähte bei der Überprüfung das 1,4-fache des Drucks aushalten, der später auf ihnen lasten wird.

Derzeit werden alle Arbeiten im Zwei-Schicht-Betrieb durchgeführt, was auch für den Filterturm gilt. Es handelt sich dabei um die Ausführung des Novus-Airtower der höchsten Leistungsstufe bis 20.000 m3/h Luftvolumen. Dieser ist seit November 2016 im Betrieb und hat „zu einer wesentlichen Verbesserung der Luft- und Produktqualität geführt“, sagt Wolfram Kreisel. Diese Aussage unterstreicht Fertigungsleiter Detlef Roitsch: „Die Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiter haben sich wesentlich verbessert“. Vor der Investition in den Filterturm war er skeptisch. Er nahm daher eine Referenzanlage genauer unter die Lupe und befürwortete schließlich den Erwerb des Airtower. Heute herrscht eine hohe Zufriedenheit mit dem System.

Energiebedarf der Absauganlage passt sich der Luftverschmutzung an

Zumal neben dem Energie-Aspekt auch andere Einsparpotenziale ausgeschöpft werden. Durch den Einsatz nanobeschichteter Filterpatronen ergibt sich eine enorme Erhöhung der Filterstandzeiten. „Wir hatten eine Vereinbarung mit Novus, dass wir sie über die erste Abreinigung informieren, sollte diese innerhalb der ersten drei Monate des Anlagenbetriebes erfolgen. Wir haben uns gemeldet – aber erst nach über vier Monaten“, erzählt Detlef Roitsch. Man spart an Druckluft und Energie zur Filterabreinigung – mittel- und langfristig gesehen ergeben sich dadurch beachtliche Reduzierungen der Betriebskosten im Unternehmen.

Auch hält sich die Lärmbelästigung in Grenzen, vor allem nach dem Erwerb und der Installation des neuen Raumluftsensors für den Airtower im Herbst 2017. Dieser misst den Feinstaubgehalt der Luft und übermittelt ihn an eine nachgeschaltete Steuerung. So kann die Leistung der für die Luftumwälzung erforderlichen Ventilatoren geregelt werden, um bei geringer Luftverschmutzung oder bei allgemein geringem Emissionsanfall den Energiebedarf der Absauganlage zu verringern. Soll heißen: Der Filterturm geht nur in Betrieb, wenn eine Emissionsgrenze überschritten wird, ansonsten läuft die Anlage im Stand-By-Betrieb. „Nach einem Jahr Einsatz des Airtower können wir konstatieren, dass diese Investition die richtige Entscheidung war“, resümiert Roitsch. Mitarbeiter, die weniger schlechter Luft und somit auch geringerer Gefahren durch Feinstaubbelastung ausgesetzt sind, sowie Kunden, die eine verbesserte Produktqualität erfahren, danken es Kreisel.

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