Coil-Handling Materialfluss mit dem richtigen Dreh optimiert

Autor / Redakteur: Michael Corban / Dietmar Kuhn

Bevor Blech in der Presse verarbeitet werden kann, muss häufig erst das zunächst liegende Coil aufgerichtet werden. Ein biomechanischer Wendetisch, der vergleichbar dem Handgelenk arbeitet, wendet Coils nicht nur kraft- und energiesparend, sondern auch materialschonend.

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Viele Problemlösungen in der Natur lassen sich auf technische Anwendungen übertragen. Entstanden ist daraus die Bionik – die Verbindung von Biologie und Technik. Kennzeichnend ist oft eine hohe Effizienz hinsichtlich des Material- und Energieeinsatzes. Ähnlich gedacht haben auch die Entwicklungsingenieure der Memminger Pfeifer Seil- und Hebetechnik GmbH.

Sie entwickelten einen biomechanischen Coil-Wendetisch, dessen Arbeitsweise vom Prinzip her der des menschlichen Handgelenks ähnelt. Besonders vorteilhaft sei es, wenn die Mittellinie der Drehachse durch den Schwerpunkt der Last verläuft, erläutern die Konstrukteure im Geschäftsbereich Hebetechnik bei Pfeifer. Die Drehachse des biomechanischen Wendetisches ist deswegen um 47° zur Horizontalen geneigt. Am oberen Ende ist der Auflagetisch befestigt, der das zunächst liegende Coil aufnimmt. Durch diese Konstruktion könne das Coil kraft- und energiesparend gewendet werden, so die Memminger. Denn zusätzlich sorge ein Getriebe dafür, dass sich die Drehachse um 180° dreht, um die Last um 90° zu wenden.

Wendetisch überzeugt durch geringen Flächenverbrauch

Pfeifer kann auf diese Weise nicht nur die Motorleistung für den Antrieb des Wendetischs gering halten, sondern auch Kippmomente vermeiden, so dass die Standfestigkeit des Tisches sichergestellt ist – ohne dass dazu ein spezielles Fundament erforderlich ist. Dadurch bleibt der Flächenverbrauch gering, was insbesondere bei beengten Platzverhältnissen hilfreich ist. Außerdem liegt das Coil während des ganzen Vorgangs sicher im Auflagetisch, so dass es auch an den äußeren Windungen nicht zu Beschädigungen des Materials kommen kann.

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