Beölung Partielle Bandbeölung – wann, wo und wie es soll

Von M.A. Frauke Finus

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Damit es da schmiert, wo es soll und nicht wo es will, hat Raziol eine Versorgungseinheit für die Bandbeölung bei Allgaier in eine bestehende Transferpresse integriert. Einfache Bedienung, weniger Ausschuss, exakte Dosierung und mehr Arbeitssicherheit begeistern den Automobilzulieferer.

Platzsparende Sprühkammergeometrie mit seitlichem Wartungsauszug - optimale Ausnutzung des begrenzten Platzangebots im Pressenraum.
Platzsparende Sprühkammergeometrie mit seitlichem Wartungsauszug - optimale Ausnutzung des begrenzten Platzangebots im Pressenraum.
(Bild: Allgaier)

Den kompletten industriellen Umformprozess – vom Platinenzuschnitt bis hin zur anspruchsvollen Seitenwand – deckt der Tier 1 Allgaier Automotive für die Automobilindustrie ab. Das Fertigungsspektrum beinhaltet Aluminium- und Tiefziehstähle bis hin zu hochfestem Stahlgut sowie unbeschichtetes und beschichtetes Kaltband in einer Blechstärke bis vier Millimeter.

Komplettlösungen aus einer Hand von der Entwicklung, Planung, Konstruktion und Validierung bis hin zur Prototypen- und schließlich Serienfertigung machen Allgaier seit 100 Jahren zum Partner für komplexe Pressaufgaben. Mit weltweit 1.300 Mitarbeitern werden beispielsweise Strukturbauteile und Aluminium-Außenhautteile gefertigt.

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Präzisere Auftragmöglichkeit der Beölung

Allgaier baut außerdem Systemkomponenten zusammen, die dann fix und fertig direkt zum OEM in die Fertigungslinie gehen. So liefert Allgaier einbaufertige Baugruppen beispielsweise nicht nur just-in-time, sondern sogar just-in-sequence. Einen geringen Prozentsatz von Teilen baut und liefert Allgaier auch an Non-Automotives, so zum Beispiel Gehäuse für Gasthermen oder Fassadenteile für den Gebäudebau. Dabei stellen die OEMs entweder die Umformwerkzeuge zur Verfügung oder Allgaier konstruiert und baut diese im Kundenauftrag im eigenen Werkzeugbau.

Im Presswerk am Stammsitz in Uhingen werden auf einer der Transferpressen Bauteile mit einer Losgröße von 500 für Nischenfahrzeuge bis hin zu einer Losgröße von 40.000 Stück für Plattformmodelle gefertigt. Vom Coil weg durchläuft das Band den Umformprozess. Die Bestandspresse von 2005 war natürlich auch mit einer Beölungslösung ausgestattet. Doch mit dieser war Kevin Stenzenberger, Fertigungsleiter Presswerk bei Allgaier, nicht mehr zufrieden: zu hoher Ölverbrauch, zu wenig gezielte Beölung. „Die Anlage hat so gestreut gesprüht, dass wir neben einem unpräzisen Ölauftrag mit enormen Verunreinigungen zu kämpfen hatten.

Außerdem hat seit 2005 die Komplexität der Bauteile deutlich zugenommen und es laufen mehr Ziehteile auf der Anlage. „Was einfach eine präzisere Auftragmöglichkeit der Beölung erforderte als die vorhandene Anlage leisten konnte“, so Stenzenberger weiter.

Da man an anderer Stelle im Haus bereits Lösungen von Raziol installiert hat, sprach man den Beölungsspezialisten aus Iserlohn an. „Die große Herausforderung hier war, dass das Bandbeölungssystem in den vorhandenen Bauraum der vorherigen Beölung innerhalb der Bestandspresse eingepasst werden musste“, erklärt Martin Maier, Raziol-Gebietsverkaufsleiter Baden-Württemberg. Neben dem Bauraum war das Lastenheft auch sonst klar formuliert: Stenzenberger wünschte sich eine exaktere Dosierung, Menge und Ort der Beölung sowie die Feinheit der Tröpfchen sollten bestimmbar sein und außerdem sollte es möglich sein, auch gänzlich ölfrei zu fahren. Wenn zuvor eine Produktion mit Beölung gefahren wurde, tropft die Anlage jetzt nicht mehr auf das Band nach. „Das alles kann die Bandbeölungsanlage SA-KS BS 1800 von Raziol nun gewährleisten“, ist Stenzenberger zufrieden. Neben einer geringeren Ausschussquote reduziert sich durch den gezielteren Ölauftrag auch die Nacharbeit der Bauteile. „Wir konnten dank der neuen Beölungsanlage die Gesamtanlageneffizienz (OEE) der Transferpresse steigern“, so Stenzenberger. Außerdem ist die Absaugungsleistung deutlich besser, sodass praktisch kein Ölnebel mehr in der Luft liegt.

Arbeitssicherheit und Umweltschutz

Mit diesem Arbeitssicherheitsaspekt geht auch der Umweltgedanke einher: Denn das sogenannte „Over-spray“, das am Material nicht ankommt, wird über einen Filter zurückgeführt. „Dadurch gibt es praktisch kein Verlustöl mehr“, erklärt Maier. Die Ventilatoren beziehungsweise das System, das die Absaugleistung möglich macht, stehen übrigens im Pressenkeller. „Eine sehr gute und platzsparende Lösung“, freut sich Stenzenberger. Und natürlich wird dem grünen Gedanken folgend die Abluft der Absaugung in die Hallenumgebung rückgeführt, was Wärmeverlust verhindert. „Was ich noch betonen möchte, ist die Bedienerfreundlichkeit der Bandbeölung“, fügt Stenzenberger hinzu. „Am PC mit Touchscreen ermöglichen uns Beölungsbilder, die man einfach mit dem Finger auf den Bildschirm malt, eine einfache partielle Düsenaktivierung. Farbige Bereiche markieren die verschiedene Ölmengen und können einfach über Buttons ausgewählt werden. Und sind mal Wartungsarbeiten notwendig, kommen wir zum Beispiel dank des seitlichen Teleskopauszugs der Sprühkammer schnell an das Wichtigste dran.“

Für Ostern ist bereits der nächste Termin mit Raziol fix. Hier wird eine Platinenbeölung für einen Platinenlader in einer älteren Pressenstraße installiert.

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