Marktübersicht Trends in der Stanz- und Umformtechnik
Dieser Beitrag bietet den Lesern, ohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit, einen Überblick über den Markt von Maschinen und Anlagen der Schnellläufer-Pressen. Die wichtigsten Daten wurden, mit Hilfe und Unterstützung der Hersteller zusammengetragen. Eine Markt- und eine Herstellerübersicht finden Sie am Ende des Artikels zum Herunterladen.
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Dabei geht es nicht so sehr um die technische Spezifikationen einzelner Maschinen, sondern um grundsätzliche Entscheidungshilfen und erste Einstiegsmöglichkeiten. Ein maßgeschneidertes und wirtschaftliches Konzept kann nur aufgrund individueller Problemlösungen, die mit dem Fachberater erörtert werden, zustande kommen.
In Relation zu anderen Segmenten der Blechbearbeitung ist der Anbietermarkt für Stanz- und Umformsysteme und speziell jener für Stanzautomaten recht überschaubar.
Und daran wird sich auch in Zukunft kaum etwas ändern. Denn zumal angesichts der exorbitanten Anforderungen am Technologiestandort Deutschland braucht es außer dem technischen Können zudem eine gehörige Portion maschinenbauliche Erfahrung sowie detailliertes Prozess-Know-how, damit aus den nicht selten sündhaft teuren Werkzeugen letztlich auch Bauteile in höchster Präzision fallen.
Unser Marktspiegel mitsamt Online-Marktübersicht erhebt nicht den Anspruch einer 100-prozentigen Marktabdeckung – dazu sind die Angebote in ihren unterschiedlichen Zielrichtungen, Abmessungen, Ausrüstungsmöglichkeiten und Ausbauoptionen zu zahlreich. Aber zumindest wird Ihnen, unseren Lesern, die Übersicht im Fall einer anstehenden Investition erste Indizien liefern können, wo sich eine Anfrage lohnen mag.
Stanzmaschinen und Umformsysteme richtig auswählen
Bei der Auswahl des richtigen Stanz- und Umformsystems gilt es zunächst festzulegen, was darauf wie gefertigt werden soll. Andernfalls läuft man schnell Gefahr, plötzlich einen Apfel mit zwei Birnen und einer Orange zu vergleichen.
Angesichts der unbestritten hohen Kompetenz der Anwenderbetriebe hierzulande dürfte das Risikopotenzial jedoch überaus gering sein. Dabei lässt sich der Markt abhängig von zu produzierender Stückzahl und Bauteilgeometrie in Hochleistungs-Stanzautomaten sowie Stanz- und Umformsysteme differenzieren.
Hochleistungs-Stanzautomaten von Bruderer dominiert
Die Herstellung von Hochleistungs-Stanzautomaten gehört unbestritten zu den Königsdisziplinen des Maschinenbaus. Und der Prozess des Hochleistungs-Stanzens zählt sicher zum Faszinierendsten, was die Blechbearbeitung einem Beobachter zu bieten hat, wenn mit Hunderten von Hüben pro Minute nicht selten hochfiligrane (Elektronik-)Bauteile in extremer Präzision gefertigt werden. Dabei müssen selbst Wettbewerber neidlos anerkennen, dass die Schweizer Bruderer AG hier die Position des unumstrittenen Platzhirsches innehält und mithin das Maß der Dinge definiert.
So mag es nicht schaden, einmal über die Grenze nach Frasnacht zu blicken, was es dort so in jüngster Zeit an Innovationen gegeben hat. Produktseitig überraschte das Unternehmen mit der Entwicklung seiner neuen BSTA-Essential-Generation, mit der die Schweizer in ein für sie bis dahin unbekanntes Preissegment vorgestoßen sind.
Die Essential-Generation bietet laut Bruderer die optimale Wahl, wenn es um die Fertigung von kleinen und präzisen Stanzteilen geht. Durch eine genau auf die Zielgruppe ausgerichtete Konstruktion, bei der die Kosten als wesentlicher Faktor die Konstruktionsphase geprägt hätten, sei eine Maschine entstanden, die die Wettbewerbsfähigkeit enorm steigern werde, so das weitere Versprechen von Bruderer. Zusätzlich sei durch die Wahl der Steuerungskomponenten und Vorschübe großer Wert auf die einfache Handhabung und die höchstmögliche Produktivität gelegt worden.
Einstufige Fertigung auch bei Hochleistungs-Stanzmaschinen gefordert
Der Trend zu günstigeren Einstiegskonditionen ist aber nur ein wichtiger Aspekt im Bereich der Hochleistungs-Stanztechnik. Darüber hinaus (und wie wir meinen insbesondere) geht es um das Thema einer einstufigen Fertigung und mithin um die Produktion möglichst fertig fallender Teile sowie um eine umfassende und zudem integrierte 100%-Kontrolle der Fertigungsqualität.
Hier wie dort kommt es auf intelligente Lösungen an – und eben das ermöglicht es den technologie- und innovationsstarken Stanzeteilefertigern in Deutschland, sich im internationalen Wettbewerb mehr als ansehnlich behaupten zu können. Denn längst schon produzieren die Unternehmen nicht mehr nur Stanzteile, sondern sie verantworten in aller Regel auch den Hightech-Werkzeugbau und mithin den gesamten Prozess als Kompetenzpartner ihrer Kunden.
Und eben diese Kompetenzpartnerschaft hat inzwischen einen weiteren Trend generiert. So agieren viele Unternehmen der Stanzteilefertigung nicht mehr nur im Metallbereich, sondern sie haben ihr Leistungsspektrum auf die Kunststofftechnik ausgeweitet, um letztlich als Lieferant im Sinne einer Baugruppen- respektive Systempartnerschaft agieren zu können.
Stanz- und Umformsysteme mit Servotechnik im Trend
Wenn über Trends im Bereich der Stanz- und Umformtechnik diskutiert wird, steht der Einsatz der Servotechnik meist ganz oben auf der Agenda. So gibt es unter den relevanten Anbietern in diesem Segment kaum einen Hersteller, der sich nicht mit dieser innovativen Antriebstechnologie beschäftigt.
Ambition ist dabei stets die Möglichkeit, über den Servoantrieb eine prozessoptimierte Weg-Zeit-Kurve des Stößels generieren zu können. Je nach Aufgabengebiet gibt es dazu am Markt inzwischen sowohl kombinierte Systeme aus Servotechnik und mechanischem Antrieb als auch (mit verstärktem Blick auf die Flexibilität bei der wechselnden Herstellung kleinerer Losgrößen) rein servoangetriebene Stanz- und Umformautomaten.
Schuler setzt neue Maßstäbe bei Servopressen
Zu den Protagonisten im Bereich der Servopressen darf sich unbestritten die Schuler AG mit ihrer im letzten Jahr vorgestellten PSE-Baureihe zählen. Durch die frei programmierbaren Bewegungskurven der Presse kann die Anlage schnell für die Produktion unterschiedlicher Bauteile konfiguriert werden.
Die jeweiligen Konfigurationen können die Anwender in einer Werkzeugdatenbank ablegen und dort bei einem Werkzeugwechsel abrufen. Bei den auf Zuliefererseite üblichen mehrfachen Werkzeugwechseln am Tag verkürzen sich dadurch die Rüst- und Nebenzeiten deutlich.
Haulick + Roos kombiniert Servoantrieb und Getriebe in einer Presse
Ein Beispiel für kombinierte Anlagen liefert die zur Blechexpo im vergangenen Jahr von der Haulick + Roos GmbH erstmals präsentierte FSD-Technologie mit einer Kombination von Servoantrieb und Getriebe. Mit dem FSD-Konzept werde bei möglichen Hubzahlen von bis zu 300 min-1 einerseits eine hohe Ausbringung erreicht und andererseits dank des zuschaltbaren Servoantriebs die flexible Herstellung von komplexen Umformteilen ermöglicht, bei denen eine variable Stößelgeschwindigkeit Vorteile in puncto Teilequalität, Produktivität, Geräuschemission, Werkzeugstandzeit und Prozesssicherheit bewirke, heißt es dazu aus Pforzheim.
Abschließend möchten wir festhalten: Die hier zitierten Anlagen und Systeme stehen lediglich als repräsentative Einzelbeispiele für eine überaus reiche Vielzahl möglicher Alternativen im Bereich der Stanz- und Umformtechnik und des Hochleistungsstanzen. Weitere Informationen daz, inklusive einer umfassenden tabellarischen Marktübersicht finden Sie unten zum Herunterladen.
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