Lackieranlage 60 Karosserien pro Stunde nachhaltig lackieren

Von Mag. Victoria Sonnenberg Lesedauer: 3 min |

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Der E-Fahrzeughersteller Seres setzt nicht nur auf intelligente E-Antriebstechnologie, sondern auch auf nachhaltige Prozesse. Für die energie- und ressourcensparende Ausstattung einer neuen Lackieranlage in China kam Dürr ins Spiel.

Dürrs Rotationsverfahren Ro Dip M für die Vorbehandlung und kathodische Tauchlackierung.
Dürrs Rotationsverfahren Ro Dip M für die Vorbehandlung und kathodische Tauchlackierung.
(Bild: Dürr Systems)

Seit 2018 sind E-Autos der Marke Seres auf dem Markt erhältlich. Mittlerweile hat das Unternehmen Fahrzeuge in über 70 Ländern ausgeliefert und plant nun auch im europäischen Elektrosegment eine bedeutende Größe zu werden. Die neue Lackieranlage in Chongqing ist auf 60 Karosserien pro Stunde ausgelegt.

Um einem ressourcen- und energieeffizienten Produktionsprozess gerecht zu werden, verwenden wir besonders nachhaltige Produkte aus Anlagen- und Umwelttechnik und installieren unsere DXQ-Energiemanagement-Lösung.

Yu Lin, Vizepräsident für den Bereich Lackier- und Endmontage bei Dürr in China

Einsparungen durch kleinere Becken

Bereits die Vorbehandlung und die kathodische Tauchlackierung der Karosserien laufen aufgrund des mechanischen Rotationsverfahrens Ro Dip M energie- und ressourcensparend ab. Ro Dip ist ein Klassiker im Markt, dennoch liegen seine Vorteile in puncto Nachhaltigkeit immer noch auf der Hand: Durch die Rotationsbewegung von 360 Grad, mit der sich die Karosserien um die eigene Achse drehen, benötigen die Tauchbecken keine Auslaufschrägen – eine Größenersparnis von bis zu sechs Metern Länge pro Becken gegenüber einer Pendelfördertechnik. Somit werden weniger Wasser, weniger Chemikalien und weniger Energie zur Beheizung benötigt.

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Karton statt Wasser und Chemie

Energiesparend ist auch die Trockenabscheidung Eco Dry X, mit der Seres künftig den anfallenden überschüssigen Lacknebel abscheidet. Das kostengünstige System basiert auf einfach austauschbaren Karton-Einwegfiltern, wodurch weder Wasser noch Chemie benötigt wird. Die Trockenabscheidung ermöglicht eine besonders geringe Frischluftzufuhr und einen entsprechend hohen Umluftanteil von nahezu 90 Prozent. Das reduziert den Energieverbrauch der Lackierkabine gegenüber einer Nassauswaschung deutlich.

Mit Abluft Trockner beheizen

Maßstäbe setzt Seres auch beim Emissionsschutz. Um die Lösemittel (VOC) aus der Abluft zu entfernen, sind die Lackierkabinen mit einer kompakten Abluftreinigungsanlage von Dürr ausgestattet. Die bereits durch die Umluftführung aufkonzentrierte Abluft aus den Lackierkabinen wird mit einer hocheffizienten VOC-Aufkonzentrierungsanlage in Kombination mit der nachgeschalteten thermischen Abluftreinigungsanlage Oxi.X TR TAR gereinigt. So wird bis zu 15 Prozent weniger Energie verbraucht. Abluft aus den Trocknern wird über die integrierte Nachverbrennung Oxi.X TR TAR mit Wärmerückgewinnung gereinigt und danach wieder zur Trocknerbeheizung genutzt.

Zur Nachhaltigkeit in der neue Lackieranlage des chinesischen Elektrofahrzeugherstellers tragen auch die Softwareprodukten DXQ von Dürr bei. Für die übergeordnete Steuerung der Anlage nutzt Dürr DXQ control. Mit der Software lässt sich der Lebenszyklus jeder Karosserie nahtlos nachverfolgen. Das Tool DXQ energy.management gibt einen transparenten Überblick über die Energie- und Medienverbräuche in der gesamten Produktionsanlage oder auch speziell für ausgewählte Bereiche, wie einzelne Prozesslinien. Mit Dürrs Energiemanagementlösung können Hauptverbraucher auf Anlagenebene schnell identifiziert werden. Daneben überwacht DXQ equipment.maintenance, wann einzelne Komponenten wie Pumpen, Ventile oder Filter gewartet werden müssen.

Dürrs Anlagentechnik ist modular aufgebaut. Dies ermöglichte zum einen, dass das Seres-Projekt für den Anlagen- und Maschinenbauer in nur neun Monaten realisierbar war – von Auftragseingang bis Produktionsbeginn. Gleichzeitig ergeben sich dadurch aber auch Vorteile für den Kunden: Das ideale Layout der einzelnen Module, von Vorbehandlung über Abdichtprozesse bis hin zu Lackierkabinen und Trocknern, macht die Produktion flexibler und der Platz innerhalb der Lackieranlage wird vollständig ausgenutzt. Dabei hat Dürr auf Wunsch des Herstellers auch den Platz für eine zukünftige Füllerlinie bereits im Layout berücksichtigt.

„Es freut uns sehr, dass wir Seres von unserer modularen Ausstattung mit schneller Realisierungszeit überzeugen und so auch längerfristig als Partner gewinnen konnten“, sagt Yu Lin.

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