Pfeifer Handhabung: sicherer Lasttransport mit Traversen

Autor / Redakteur: Petra Braun / M.A. Frauke Finus

Um tonnenschwere Güter zu bewegen, benötigt es einen Kran. Doch der allein reicht nicht aus. Lastaufnahmemittel wie Traversen helfen beim sicheren Lasttransport. Auch bei Gütern, die keinem „normalen“ Standard entsprechen.

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Verstellbare Auslegertraverse mit pendelbaren Querträgern.
Verstellbare Auslegertraverse mit pendelbaren Querträgern.
(Bild: Pfeifer)

Traversen sind die Lastaufnahmemittel schlechthin. Ohne die „klassische“ Traverse hätten es Güter, Maschinen und Anlagen schwer, von A nach B zu kommen. So unterschiedlich die Lasten sind, so vielseitig können Traversen sein: Verstelltraversen, Rahmentraversen, Rohrtraversen, Ausgleichstraversen – die Anzahl der Varianten ist groß und sie haben alle ihre Tücken. Die Pfeifer Seil- und Hebetechnik GmbH aus Memmingen bietet daher Experten-Know-how aus jahrelanger Erfahrung, wenn es um Traversen und deren speziellen Anwendungs- und Einsatzgebiete geht.

Für das Handling von langen, schweren Lasten ist eine Traverse zum Heben und Transportieren unverzichtbar. Gerade in niedrigen Hallen kann hier mit kleiner Hubhöhe angeschlagen werden und das vorwiegend im Geradzug. Denn Traversen können Neigungswinkel der Anschlagmittel verringern oder gänzlich aufheben. Richtig angewendet sind sie daher ein Equipment für sicheren, vielseitigen und zuverlässigen Transport von Gütern und erhöhen die Effektivität des gesamten Arbeitsablaufs. Für die meisten herkömmlichen Lasten gibt es spezielle Traversen. Was aber tun bei Lasten, die keinem Standard entsprechen oder extreme Dimensionen aufweisen, sei es im Gewicht, in Länge, Breite oder Höhe? Hier ist eine technische Beratung, wie sie Pfeifer bietet, empfehlenswert. Denn die Stärke des Unternehmens liegt im Heben schwerer Lasten mit mehreren hundert Tonnen Gewicht sowie extrem langen, breiten und hohen Lasten. Seit mehr als 45 Jahren entwickelt Pfeifer Traversen für alle Branchen weltweit. Dabei bewegen sich die Hebetechnik-Experten immer auf dem schmalen Grat zwischen dem Anspruch, den die Lasten stellen, und der Wirklichkeit, die Kran- und Umgebungsbedingungen voraussetzen. Last und Traverse sollten im Idealfall perfekt aufeinander abgestimmt sein. Dabei geben der Lastschwerpunkt und die Anschlagpunkte der Last die Art der Traverse, die Einsatzhäufigkeit deren Auslegung und die Krandaten deren Aufhängung vor.

Was Traversen können und was für sie gefordert wird

Traversen unterliegen der Maschinenrichtlinie und werden als Lastaufnahmemittel definiert, „die aus einem oder mehreren Teilen bestehen und mit Anschlagpunkten ausgerüstet sind, um die Handhabung von Lasten zu vereinfachen, die an mehreren Punkten angeschlagen werden“ (3.7, DIN EN 13155:2009-08). Werden Traversen täglich circa fünf bis acht Mal eingesetzt, wird für deren Auslegung die EN 13155 zugrunde gelegt. Diese Norm gilt für Lastaufnahmemittel, die für maximal 20.000 Lastwechsel bestimmt sind. Darüber hinaus – beziehungsweise bei Mehrschichtbetrieb ein Muss – erfolgt die Bemessung nach der Krannorm DIN EN 13001. Bis maximal 2.000.000 Lastwechsel können hier berücksichtigt werden und dynamische Faktoren des Krans, wie die Hubgeschwindigkeit, fließen mit ein. Weitere Forderungen aus der EN 13155, die nicht von der Belastungshäufigkeit abhängen, finden weiter Anwendung. So ist beispielsweise eine unplanmäßige Neigung einer Traverse von maximal 6° konstruktiv zu berücksichtigen. Ebenfalls ein Muss – was viele Anwender allerdings oft nicht wissen – ist die standsichere Lagerung von Traversen bei Nichtverwendung: Sie sind entweder so zu gestalten, zum Beispiel mit integrierten Abstellfüßen oder auf einem Gestell abzulegen, dass sie selbst bei einer Neigung von 10° nicht umfallen können.

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Der sicherer Transport von Lasten ist also mit Kran, Lastaufnahme- und Anschlagmitteln fast kein Problem mehr. Fast. Denn es müssen die richtigen sein. Durch den hohen Automatisierungsgrad im Transportbereich ist die körperliche Arbeit zwar zunehmend durch Krane erleichtert worden, was das Bewegen von Lasten angeht, jedoch wird der Kopfarbeit mehr abverlangt. Der Anschläger, der häufig auch den Kran bedient, muss das Gewicht und den Schwerpunkt der Last ermitteln, um dann mit dem für ihn zur Verfügung stehenden Anschlag- und Lastaufnahmemitteln einen sicheren Hebevorgang durchführen zu können. Und darin liegt oft die Schwierigkeit: die zur Verfügung stehenden Anschlag- und Lastaufnahmemittel. Meistens sind es ein paar Rundschlingen, Ketten und „einfache“ Hebebalken. Zwar lassen sich viele verschiedene Lasten mit einfachen Traversen heben, jedoch gibt es weitaus mehr Bauformen, die für einige Lasten die deutlich effektivere und vor allem sicherere Lösung bieten würden. Bei den Bauformen gibt es grundsätzlich vier Typen: die Balkentraverse, die H- oder Auslegertraverse mit Querträgern, die Kreuz- oder Sterntraverse und die Rahmentraverse. Die Position und die Anzahl der Anschlagpunkte entscheiden in der Regel den Traversentyp. Bei quaderformigen Lasten, wie Kisten, Anlagen oder Maschinen, die vier Anschlagpunkte besitzen, kommt beispielsweise eine Ausleger- oder Rahmentraverse in Betracht. Was die Ausstattungsoptionen für den jeweiligen Traversentyp angeht, sind nach oben hin keine Grenzen gesetzt. Lastanbindungen können über eine Vielzahl an Haken oder Bolzen realisiert werden, fix oder verstellbar an der Traverse angebracht sein.

Traversen – die richtige Auswahl für die Last

Ein weiterer entscheidender Faktor für die richtige Traverse ist die Lage des Lastschwerpunktes. Dieser bestimmt im Wesentlichen die Aufhängung zum Kranhaken hin. Der Kranhaken positioniert sich beim Heben einer Last immer senkrecht über deren Schwerpunkt – Kranachse und Lastschwerpunkt bilden immer eine Linie. Traversen mit mittiger Aufhängung sind daher nur für Lasten mit mittigem Schwerpunkt geeignet. Liegt der Schwerpunkt außermittig, neigt sich das System solange, bis das Gleichgewicht wieder hergestellt ist und sich der Kranhaken über dem Schwerpunkt befindet. Solche Lasten bedürfen einer Traverse mit außermittiger Aufhängung oder asynchron verstellbaren Anschlagpunkten beziehungsweise Lastanbindungen.

Der Kranhaken an sich bestimmt die Art und die Größe der Traversenaufhängung. Hier ist vor allem zu beachten, dass die Größe passt und Kranhaken und Aufhängung auf einander abgestimmt sind. Hat ein Kranhaken zu viel Platz in einer Aufhängung, wirkt er als Drehpunkt und die Pendelneigung der Traverse steigt. Soll die Traverse an mehreren Kranhaken unterschiedlicher Größe angeschlagen werden, ist eine auswechselbare Aufhängung zum Beispiel über eine 2-Strang-Kette mit Ovalring empfehlenswert. Traversen können aber auch zwei Krane koppeln, so dass sich die Krantragfähigkeiten addieren. Hierfür können zwei Kranhaken-Aufhängungen an der Traverse und zum Beispiel ein gelenkig gelagerter Mittelhaken zur Lastanbindung realsiert werden. Anschlagpunkte an der Last oder am Produkt selbst bekommen vor allem im Maschinen- und Anlagenbau häufig nicht die Aufmerksamkeit, die ihnen zustehen sollte. Sie werden meist erst am Ende einer Anlagenkonstruktion bedacht oder nicht durchdacht positioniert. Die Höhe der Anschlagpunkte entscheidet, wie stabil die Last an der Traverse hängt. Ein tief liegender Schwerpunkt bedeutet eine geringere Kippgefahr für die Last, ein hochliegender Schwerpunkt erfordert bestenfalls darüberliegende Anschlagpunkte und eine Traverse mit großer Bauhöhe. Anschlagpunkte sollten immer oberhalb des Lastschwerpunktes positioniert werden, um ein hohe Stabilität des Systems zu gewährleisten. Geht das nicht, dann sollte auf jeden Fall die Bauhöhe der Traverse groß genug gewählt werden, so dass sie größer ist als der Abstand von Anschlagpunkt zur Höhe des Lastschwerpunkts.

Kranhaken und Aufhängung müssen aufeinander abgestimmt sein

Alles kein Problem für Lasten mit immer gleichbleibenden Abmessungen und mittigem Lastschwerpunkt. Nur leider sind diese Voraussetzungen meist nicht die Realität. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sieht sich seine Lasten lieber genauer an. Wer für verschiedene Lasten mit komplizierten Schwerpunkten eine Lösung sucht, der ist bei den Experten der Pfeifer Seil- und Hebetechnik in guten Händen. Durch deren großen Erfahrungsschatz aus tausenden von realisierten Traversen-Projekten sind die Lösungen nicht nur sicher, sonder auch mit allem ausgestattet, was eine Anwendung einfach und effektiv macht.

Pfeifer auf der Euroblech: Halle 17, Stand D12

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