Blechbearbeitung Technische Bürsten schonen Oberflächen bei Bearbeitung, Transport und Montage

Autor / Redakteur: Gustav Feichtinger und Martin Knödler / Annedore Munde

In der Blechbearbeitungsindustrie werden die Ansprüche an Oberflächen immer höher. Die herkömmlichen Stahl-Transportkugeln und -rollen führen oftmals zu Kratzern an empfindlichen Blechen und erhöhen somit die Ausschussquoten. Technische Bürsten sind hier eine Alternative, die die Oberflächen schont.

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Seit einigen Jahren gehen die Hersteller von Blechbearbeitungsmaschinen dazu über, immer häufiger Bürstensysteme als oberflächenschonendes Transportmittel, aber auch als Montagetischauflage in ihren Arbeitsprozessen zu integrieren. Die Vorteile dieser Bürsten liegen für Hersteller Mink klar auf der Hand: Die Bleche werden durch die Faserenden getragen. Das sind tausende einzelner und flexibler Punkte (Bild 1). Kratzer werden so vermieden, Anbauteile versinken und Verschmutzungen fallen zwischen die Faserbündel. Die Bürstenstruktur verhindert eine Schmutzablagerung auf der Gleitfläche der Teile und somit eine Übertragung der Schmutzteilchen auf nachfolgende Blechtafeln.

Reibwert und Kraftaufwand werden minimiert

Der Reibwert gegenüber einer vollflächigen Auflage der Teile ist außerdem durch die punktförmige Auflage auf den Faserspitzen deutlich geringer. Auch der notwendige Kraftaufwand für das Bewegen der Blechplatten minimiert sich. Hinzu kommt ein interessanter Nebeneffekt: die starke Geräuschreduzierung gegenüber Stahlrollen. Die auf die Anwendung abgestimmte Auswahl und Anordnung der Fasern bietet eine Vielzahl an unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten.

In Blechbearbeitungsmaschinen, wie beispielsweise Stanzmaschinen, sind Maschinentische oft mit flexiblen, die Oberflächen schonenden Plattenbürsten versehen. Während des Bearbeitungsprozesses auf der Maschine wird alles getan, um Beschädigungen an Werkstücken zu vermeiden und empfindliche Oberflächen zu schützen. Bei weiteren Arbeitsschritten, zum Beispiel in Montagelinien, wird dieser Schutz dann häufig vernachlässigt. Es kommt zu Kratzern, Dellen oder anderen Beschädigungen und die Ausschussquoten steigen.

Bürsten bieten Anpassung an die Oberflächen der Teile

Teilweise werden Montagetische deshalb mit Teppichen beklebt, mit Styropor verkleidet oder mit Gummiauflagen versehen. Dies sind Lösungen, die Probleme mit sich bringen: Im Teppich können sich Späne und Kleinteile festsetzen, welche dann die oftmals empfindlichen Oberflächen zerkratzen. Styropor erzeugt Reibungswärme, wodurch Mattierungen an Lacken oder Beschichtungen verursacht werden. Gummiauflagen haben große Reibwerte, sodass das Handling und der Weitertransport auf den Montagetischen durch den erhöhten Widerstand erschwert werden.

Das Mink-Care-System ist hier eine Alternative. Die unzähligen flexiblen Fasern tragen die empfindlichen Werkstücke zuverlässig. Die standardisierten Bürstenplatten lassen sich beliebig aneinander reihen (Bild 2). Der Bürstenkörper ist flexibel und ermöglicht so eine optimale Anpassung an gewölbte oder gebogene Oberflächen. Die Möglichkeit des partiellen Austausches bietet in puncto Montage und Demontage erhebliche Zeit- und Kostenreduzierung.

Das Fasermaterial Polyamid, in vier Faserhöhen mit je zwei unterschiedlichen Faserdurchmessern, ermöglicht die Anpassung an eine Vielzahl unterschiedlicher Ansprüche: kurze und relativ harte Beborstung für schwere Werkstücke, weiche Fasern für sehr empfindliche Oberflächen oder hohe Beborstung für Güter, die bereits mit Anbauteilen versehen sind.

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