Typenschilder Gelaserte Folie: Fahrzeugidentifikation neu gedacht
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Wiedererkennungswert: Bei der Kennzeichnung ihrer Elektroautos ist die E.Go Mobile AG Vorreiterin: Seine Typenschilder lasert das Unternehmen mit einem Laser-Folien-Markierer von Bluhm Systeme.

Angebunden an die Forschungseinrichtungen der RWTH Aachen und hunderte lokal ansässiger Technologieunternehmen entwickelt und produziert die E.Go Mobile AG seit 2015 Elektrofahrzeuge in verschiedenen Varianten. „Wir denken Elektromobilität neu und wollen nicht einfach herkömmliche Autos mit Elektromotoren ausstatten. Für uns sind Elektrofahrzeuge eher Stadtautos: Sie sollten klein, praktisch und kostengünstig sein“, erklärt Dr. Bastian Lüdtke, Plant Manager von E.Go. Inzwischen hat das von Prof. Dr. Günther Schuh gegründete Unternehmen mehr als 450 Mitarbeiter.
Typenschilder ganz leise lasern
„In unseren Fertigungshallen ist es nicht unbedingt lauter als in einem Großraumbüro“, erläutert Dr. Bastian Lüdtke. „Daher kam für uns keine geräuschintensive Erzeugung von Fahrzeug-Typenschildern in Frage!“ Mit einem groben Lastenheft ist E.Go an den Kennzeichnungsanbieter Bluhm Systeme herangetreten. Bluhm empfahl daraufhin den Laser-Folien-Markierer LFM 100, der Typenschilder fast geräuschlos auf selbstklebende Folie lasert.
Der LFM 100 ist eine Kombination aus Lasermarkierer und Etikettenspender. Kernstück ist der CO2-Laserbeschrifter E-Solarmark von Solaris. Dieser Markierer arbeitet mit CO2 als laseraktivem Medium und eignet sich wegen seines hohen Wirkungsgrads und der sehr guten Stahlqualität insbesondere zur Kennzeichnung dünner, nicht reflektierender und nicht metallischer Materialien wie Folien, Kunststoff, Gummi, Papier, Pappe, Textilien, Holz oder Glas.
Das von E.Go gewünschte Typenschilddesign enthält sowohl fixe Bestandteile als auch variable Informationen wie insbesondere die Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN). Das Fertigungsauftragssystem ließ sich unkompliziert an die SPS der Kennzeichnungsanlage anbinden, um automatisch die variablen Markierinformationen übertragen zu können. Die verschiedenen Layouts wurden im Vorfeld bequem am PC erstellt und auf den Controller des Laserbeschrifters übertragen.
Zweiter Bestandteil des LFM 100 ist ein Etikettenspender, der eine flexible, seewasserfeste und selbstklebende Lackfolie verarbeitet. Wird der Markierauftrag am Controller des Lasers ausgelöst, läuft ein vollautomatischer Prozess ab: Der Spender schiebt die Folie zu einem Sensor in der Vakuumplatte vor. Von dort aus wird sie um eine programmierte Länge weitertransportiert und so am Laserkopf vorbeigeführt. Fixiert wird die Folie permanent über ein Vakuum, das von einer Absaugung erzeugt wird. Sobald die Folienbahn ihre Position erreicht hat, erhält der Laser sein Startsignal von der SPS. Der Laser erzeugt die gewünschte Markierung durch partiellen Farbumschlag auf dem Laserlack der Folie. Anschließend schickt er ein „Print end“-Signal an die SPS zurück.
Laser markiert nicht nur, sondern schneidet auch
Da der Laser die Folie aber nicht nur markieren, sondern auch in der gewünschten Größe zuschneiden kann, veranlasst die SPS anschließend den Transport der Folienbahn zur Schnittposition. Ist der vorgegebene Längenwert erreicht, erhält der Laser das Schnittsignal. Das fertige Etikett fällt in einen Auffangschacht und kann in der Folge händisch aufgebracht werden.
Die Vorteile gelaserter Typenschilder aus Folie sind vielfältig: Die Folie ist kostengünstig und kann auf Grund ihrer Flexibilität sogar auf Rundungen aufgebracht werden. Dank des individuellen Zuschnitts müssen zudem keine Formatvarianten bevorratet werden. Die Lasermarkierung ist darüber hinaus nicht nur sehr gut les- und haltbar, sondern geht auch geräuscharm und blitzschnell von statten: Je nach Kennzeichnungsfläche zwischen 40 und 100 Millimetern Durchlassbreite könnten mit dem LFM 100 bis zu 25 Typenschilder pro Minute erzeugt werden.
Aktuell produziert E.Go bis zu zehn Autos pro Tag. In naher Zukunft soll die Produktion soweit gesteigert werden, dass alle zehn Minuten ein neues Elektrofahrzeug vom Band rollt. Was die Typenschilder angeht, wäre mit dem LFM 100 die Kapazität schon jetzt vorhanden.
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