Innerbetriebliche Logistik Metallteile schonend transportieren

Redakteur: Annedore Munde

Wenn Metall transportiert wird, ist dies immer mit der Gefahr verbunden, dass Kratzer entstehen. Wellen und Rohre sind jedoch hochwertige Komponenten im Maschinenbau. Gleiches gilt für Edelstahl- oder Aluminiumprofile, die in vielen Branchen häufig verwendet werden. Durch schlechte inner- und außerbetriebliche Transporteinrichtungen wird die oftmals unter hohem Kostenaufwand hergestellte Oberflächenqualität zerstört. Ein schonender Transport der Metallteile von der Produktion bis zum Kunden sowie eine schonende Lagerung lohnen sich. Eine Möglichkeit sind technische Bürsten und -systeme, die flexibel an verschiedene Transport-Anforderungen angepasst werden können.

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Oberflächenbeschädigungen treten frühzeitig im Produktionsprozess auf. In Blechbearbeitungsmaschinen, wie beispielsweise Stanzmaschinen, gilt bereits den Maschinentischen besonderes Augenmerk. Das Mink-Care-System der August Mink KG aus Göppingen hilft, beim Ablegen und Bearbeiten von Bauteilen die empfindlichen Oberflächen zu schonen. Es besteht aus unzähligen flexiblen Fasern, auf welchen empfindliche Werkstücke zuverlässig getragen werden. Je nach Anwendungsbereich bieten sich verschiedene Faserhöhen und Faserdurchmesser an.

Die Bürsten-Variante bringt gegenüber anderen Transport-Lösungen viele Vorteile. So treten keine Beschädigungen durch Späne auf, wie dies der Fall ist, wenn die Montagetische mit Teppichen beklebt werden. Auch eine Verkleidung mit Styropor oder mit einer Gummiauflage ist nicht unproblematisch. Styropor erzeugt Reibungswärme, wodurch Mattierungen an Lacken oder Beschichtungen verursacht werden. Gummiauflagen haben große Reibwerte. Das Handling und der Weitertransport auf den Montagetischen wird durch den erhöhten Widerstand erschwert.

Neben dem Schutz der Oberfläche haben Bürstensysteme auch den Vorteil, dass sie Geräusche reduzieren. So entsteht bei der Montage und Bearbeitung von Blechteilen auf harten Arbeitstischen mit Metall- oder Holzoberflächen häufig Lärm, der durch die Auflage auf Monofilen minimiert wird.

Wenn während des Bearbeitungsprozesses auf der Maschine alles getan wird, um Beschädigungen an Werkstücken zu vermeiden und empfindliche Oberflächen zu schützen, so sollte sich dies auch bei weiteren Arbeitsschritten, wie beispielsweise in Montagelinien, fortsetzen.

Für jede Anwendung die richtige Bürste

Das Fasermaterial Polyamid, in drei Faserhöhen zu je zwei unterschiedlichen Faserdurchmessern, ermöglicht die Anpassung an eine Vielzahl unterschiedlicher Ansprüche: kurze und relativ harte Beborstung für schwere Werkstücke, weiche Fasern für sehr empfindliche Oberflächen oder hohe Beborstung für Güter, die bereits mit Anbauteilen (beispielsweise Bolzen oder Handgriffe) versehen sind. Diese Anbauteile tauchen in das flexible Faserfeld ein und weitere Bauteile können problemlos montiert werden.

Bei individuellen Kundenforderungen werden die Standardprodukte abgewandelt, beispielsweise die Anordnung der Fasern, die Wahl unterschiedlicher Fasermaterialien, die Temperaturbeständigkeit und auch die Farbgebung, um bestimmte Positionen auf dem Fasertisch zu markieren.

Die standardisierten Bürstenplatten des Mink-Care-Systems lassen sich beliebig aneinander reihen. Der Bürstenkörper ist flexibel und ermöglicht somit eine optimale Anpassung an gewölbte oder gebogene Oberflächen. Sechs Montagebohrungen in den Bürstenplatten gewährleisten eine schnelle und einfache Montage und Demontage des Systems. Der Kunststoffspritzkörper der Bürsten besteht aus Polypropylen, das Fasermaterial aus Polyamid.

Auch wenn es um das Tragen, Gleiten oder Transportieren der empfindlichen Werkstücke geht, bieten Bürstensysteme wie das Mink- Prisma-System vielfältige Möglichkeiten für den oberflächenschonenden Transport. Bisherige Lösungen erreichen hier oft nicht die gewünschten Effekte. Problematisch sind beispielsweise zackenförmige Auflageeinrichtungen aus Holz oder Kunststoff, die eine Auflage aus Teppich oder weichen Kunststoffen erhalten. Der Teppich drückt sich sehr schnell an den häufig belasteten Stellen nieder und die schonende Wirkung geht verloren. Auf weichen, aber geschlossenen Oberflächen, wie Gummi, haften Späne an und dadurch entstehen Kratzer, Schleifspuren oder Deformationen.

Das neue System der Firma Mink bietet auch hier eine Alternative zu herkömmlichen Lösungen: Der Auflagekörper besteht aus einem prismenförmigen Kunststoffspritzteil, auf welchem eine kleine Platte, besetzt mit unzähligen flexiblen Fasern, aufgeklipst wird. Das System kann einfach auf dem bereits vorhandenen Unterbau verschraubt werden. Um die Tragfähigkeit zu erhöhen oder um größere Auflageflächen zu bilden, können beliebig viele Prismen nebeneinander montiert werden. Eine Zentrierbohrung erleichtert die passgenaue Montage. So können die einzelnen Systeme mittels einer Welle untereinander ausgerichtet und anschließend präzise verschraubt werden.

Für unterschiedliche Transport-Anforderungen

Das montagefertige Mink-Prisma-System ist in zwei Baugrößen erhältlich: für Werkstückdurchmesser von 0 bis 60 mm und für Werkstückdurchmesser von 0 bis 140 mm. Für unterschiedliche Körperformen können passende Halterungen ausgewählt werden. Durch die sehr schnell auswechselbaren Bürstenauflagen kann auch das Mink-Prisma-System leicht auf geänderte Ansprüche oder Beschaffenheiten der Werkstücke umgerüstet werden. Dies alles funktioniert werkzeuglos.

Das Standardprogramm bietet Bürstenauflagen in vier unterschiedlichen Härtestufen. Dabei wird der jeweilige Härtegrad der Bürstenauflage durch eine Farbcodierung innerhalb des Bürstenbelags angezeigt. Höhere Auflagekräfte können durch Aneinanderreihen mehrerer Prismen erzielt werden.

Sowohl das Mink-Care-System als auch das Mink-Prisma-System sind flexibel in der Montage und Handhabung. Beide Systeme garantieren eine problemlose modulare Erweiterung und Anpassung an andere Systeme.

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