Mazak / LBBZ Schnell und prozesssicher: Laserschneiden mit „Kopf-Arbeit“
Für die Karosseriefertigung für ein Großprojekt aus dem Automotive-Bereich musste der Laserbearbeitungsspezialist LBBZ seine Fertigungskapazitäten erweitern. Seit vergangenem Jahr stehen deshalb nun drei Laserschneidanlagen von Mazak mit Multi-Control-Schneidkopf in Geilenkirchen.
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In und um Aachen fährt man traditionell über die Mai-Feiertage nach Holland ans Meer. Bei der LBBZ Laser-Bearbeitungs- und Beratungszentrum NRW GmbH in Geilenkirchen wird das im Gespräch mit LBBZ-Geschäftsführer Ulrich Berners und den Mazak-Vertriebsmanagern Sascha Fritze und Werner Bachhausen schnell deutlich. Keiner der drei hat nicht ein Grinsen auf den Lippen, als er an seine Jugendtage im Nachbarland denkt. In und um Aachen weiß man aber nicht nur die Freizeit zu nutzen, sondern auch die Wissenschaft der RWTH Aachen. So ist LBBZ ein Spin-Off der Hochschule, das 1991 von Elektrotechnikingenieur Berners gegründet wurde und aktuell insgesamt rund 260 Mitarbeiter beschäftigt. Die Verbindungen zur RWTH sind noch immer glänzend, sodass damals wie heute der Fokus auf dem Transfer neuer Laserverfahren unt Technologien von universitärem Niveau hin zur Praxis in der Industrie liegt. Das Unternehmen ist mittlerweile einer der größten Laserauftragsfertiger in Deutschland und bietet das gesamte Spektrum der industriellen Lasermaterialbearbeitung. Besonders die Automobilindustrie schätzt den Tier-1-Lieferanten, sodass Berners im Laufe der Jahre einen zweiten Fertigungsstandort in Ingolstadt eröffnet hat. Beispielsweise verlassen komplexe Baugruppen und ganze Karosserien die Hallen von LBBZ.
Die Kernkompetenz liegt ganz klar auf der Lasertechnik in jeglicher Form, doch es wird unter anderem auch gebogen, gestanzt und MIG-, MAG,- WIG-geschweißt. Besonders stolz ist Berners auf das selbstentwickelte Verfahren namens LACID fürs Laserhärten. „Wir können extrem bauteilschonend und verzugsarm Oberflächen härten. Beispielsweise Ziehwerkzeuge für große Karosseriebauteile werden bei uns bearbeitet und so mit einem sehr guten Verschleißschutz versehen“, erklärt der LBBZ-Geschäftsführer.
Eine Materialversorgung für drei Laseranlagen
Im letzten Jahr kam einen neuer Auftrag im Automotivesektor rein und damit stieß man in Geilenkirchen auf die Kapazitätsgrenzen. „Wir mussten also erweitern und zwar in jeglicher Hinsicht: neue Halle, neue Mitarbeiter und vor allem drei neue Laseranlagen, die zu einer Linie verknüpft sind“, freut sich Berners. Und bei dieser Aussage beginnen am gemeinsamen Gesprächstisch auch die Mazak-Vertriebsmanager Fritze und Bachhausen zu lächeln. Ist es doch das japanische Familienunternehmen mit knapp 100 Jahren Erfahrung und zehn Fertigungsstätten weltweit (fünf in Japan und jeweils eines in den USA, in Großbritannien, Singapur und zwei in China), dass den Zuschlag für die Laserlinie erhielt. Es sind die ersten Mazak-Anlagen, die in Geilenkirchen eingezogen sind. „Wir haben eine umfassende Marktrecherche durchgeführt, um zu schauen, wer unseren Anforderungen entsprechen kann, und da hatte Mazak auch bei den Probeschnitten einfach die Nase vorn“, beschreibt Berners seine Anbietersuche. „Es war auch für uns ein spannendes Projekt“, ergänzt Mazak-Vertirebsmanager Fritze,„denn das Besondere hier bei LBBZ ist ganz klar, dass die drei Flachbett-2D-Anlagen vom Typ Optiplex 3015 Fiber II parallel geschaltet sind und an einer Versorgung mit einem Materiallager von Remmert und einer Be- und Entladung hängen, was Quadratmeter in der Halle spart. Die übergeordnete Steuerung des Systems, der Line-Controller, macht das möglich.“
Die Linie mit den drei Anlagen ist seit August 2016 in Betrieb und schafft einen Output von etwa 13.000 Teilen pro Tag. Berners wurde besonders durch das solide Maschinenkonzept und die stabile Bauweise überzeugt. „Es war klar, dass die Anlage sechs Tage die Woche 24 Stunden laufen wird. Deshalb sind Prozesssicherheit und Maschinenverfügbarkeit sehr wichtige Punkte für uns. Das können uns die Mazak-Anlagen bieten,“ erklärt Berners.
Maschine läuft 24 Stunden non-stop und ohne Fehler
„Die drei Optiplex 3015 Fiber II bieten ultrahohe Schneidgeschwindigkeiten und hohe Flexibilität in Bezug auf Materialstärken und Materialarten. Außerdem profitiert LBBZ von günstigen Betriebskosten, die mit der Faserlasertechnologie einhergehen. Zurückzuführen ist das auf den im Vergleich zu CO2-Lasermaschinen um bis zu 80 % verringerten Stromverbrauch des Laseroszillators und den kompletten Wegfall von Lasergas“, stellt Mazak-Vertriebsingenieur Bachhausen die Anlagen näher vor und führt weiter aus: „Die drei Anlagen arbeiten mit unserem noch relativ neuen Multi-Control-Schneidkopf mit Zeta-9-Technologie. Der Schneidkopf ist mit neun automatisierten Einrichtungs- und Überwachungsfunktionen ausgestattet. Zu den Funktionen zählen beispielsweise die automatische Anpassung des Strahldurchmessers, automatischer Düsenwechsel, automatische Fokuspunkterkennung, automatische Fokuslageneinstellung und ein Abbrennsensor zur Vermeidung von Ausschuss. All diese Funktionen sorgen dafür, dass der Laserschneidprozess lückenlos überwacht wird.“ Fritze ergänzt: „Hier erkennt man gut die Maxime von Mazak: Jeder manuelle Eingriff ist eine potenzielle Fehlerquelle. Wir streben daher die größtmögliche Automation an.“ Berners nickt und pflichtet bei: „Und das wiederum sichert uns die so wichtige und bereits angesprochene Prozesssicherheit. Einmal am Tag sagt unsere Arbeitsvorbereitung den Anlagen, was sie machen sollen, und dann laufen sie 24 Stunden non-stop und ohne Fehler.“ Der LBBZ-Geschäftsführer ist hochzufrieden mit seiner Investition und freut sich auf ein starkes Jahr 2017, in dem sich das Automotive-Großprojekt auf den Mazak-Anlagen voll entfalten wird.
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