Wirtschaftsvereinigung Stahl Stahlrecycling poliert Ökobilanz deutlich auf
Stahl kann durch seine Recyclingfähigkeit einen bedeutenden Beitrag zu Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit leisten. Dies war Ergebnis der Konferenz „Stahl und Recycling“, welche die Wirtschaftsvereinigung Stahl mit anderen Verbänden und dem Bundesumweltministerium im November in Berlin organisiert hat.
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Die besondere Rolle von Stahl hob Dr. Andreas Schuseil, Leiter der Abteilung Industriepolitik im Bundeswirtschaftsministerium, hervor: „Stahl ist so alt wie das Recycling. Mengenmetalle wie Eisen- und Stahlschrott sind praktisch ohne Qualitätsverluste recycelbar. Für solche Stoffströme bestehen gut funktionierende Märkte.“
Vielfaches Recycling senkt Ressourceneinsatz bei Stahl deutlich
Gerade dieses Multirecycling habe für die nachhaltige Ressourcennutzung einen besonderen Stellenwert. Prof. Matthias Finkbeier von der TU Berlin berichtete, wie sich der ökologische Fußabdruck von Stahl mit jeder Recyclingstufe verringere: „Der Ressourceneinsatz und die Umweltauswirkungen bei der Herstellung von 1 t Walzstahl sind beim Multirecycling über mehrere Lebenszyklen in Summe um etwa die Hälfte niedriger als bei der reinen Primärproduktion von Stahl“, hat der Wissenschaftler laut Mitteilung der Wirtschaftsvereinigung Stahl untersucht. Für die Produktion von 1 t Stahl werden beispielsweise weniger als 1000 kg CO2, bezogen auf die Gesamtlebenszeit, emittiert.“ Die Stahlökobilanz werfe damit ein ganz neues Licht auf diesen Werkstoff.
Die Beispiele hierfür lieferte Thomas Tabel von der ISR Itzehoer Schrott und Recycling GmbH & Co. KG. Er erläuterte, wie die Erfassung und Aufbereitung von Stahlschrotten zu den verschiedenen Schrottsorten heute in Recyclingbetrieben erfolgt. „Stahl geht nicht verloren und ist zu 100 % recycelbar. Während der Gebrauchsphase, die je nach Anwendung von Wochen bis zu vielen Jahrzehnten reicht, wird Stahl in der Gesellschaft zwischengespeichert und steht dem Recycling anschießend vollständig zur Verfügung“.
Auch andere Werkstoffe profitieren vom Recycling
Dass ein Multirecycling auch auf andere Werkstoffe übertragen werden könne, verdeutlichte laut Mitteilung Dr. Christian Wilhelm vom Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie: „Die Verwandtschaft von Stahlschrott und Gussschrott zeigt sich in verwandten Anwendungen, analogen Recyclingeigenschaften und -strukturen, trotzdem bestehen aber immer spezifische Herausforderungen wie etwa bei der Verwertung typischer Gießereiwertstoffe. Die Gießereibranche leistet in mehrfacher Hinsicht erhebliche Beiträge zur Ressourceneffizienz, Umwelt- und Klimaschutz: Materialeffizienz beim Einsatz der Rohstoffe, Energieeffizienz in den Produktionsbetrieben und Produkteffizienz durch gewichtsoptimiertes Design der Bauteile“.
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