Biegen Schwenkbiegen ist schnell
Die Flugzeugkarosse erhält im Hangar ihre farbliche Oberfläche und steht dabei in einer riesigen Lackieranlage der Rippert Anlagentechnik. Die gesamte Kabine ist mit 17 Be- und Entlüftungsanlagen bestückt, die den Sprühnebel von oben gleichmäßig auf der gesamten Flugzeugoberfläche verteilen. Wesentliche Biegeteile dieser Anlage sind auf einem 3-m-Schwenkbiegezentrum entstanden.
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Die Rippert-Unternehmensgruppe produziert Lackier- und Pulverbeschichtungsanlagen, sowie die dazugehörenden Komponenten zur Luftbehandlung und Luftverteilung. Stolz sind die Lackierspezialisten aus dem nordrhein-westfälischen Clarholz auf ihre kundenindividuellen und innovativen Systeme. Denn jede Anlage hat ihre eigenen Spezifika. Die intelligente Konstruktion erlaubt es dennoch, alle Anlagen aus einem einheitlichen Baukasten zu konfigurieren.
Alle flächigen Biegeteile entstehen mittels Schwenkbiegen
Hierfür ist eine hohe Fertigungsflexibilität erforderlich. Individuelle Kabinenausstattungen und enge Liefertermine sind Herausforderungen, die sich laut Firmenchef Thomas Rippert nur mit einer stark automatisierten und effizienten Eigenfertigung umsetzen lassen. „Wenn unser Kunde nur eine bestimmte Hallenhöhe zur Verfügung hat, muss unsere Anlage eben dort reinpassen. Da sind unsere Konstrukteure gefordert, die jedes Objekt genau auf seinen Einsatzfall gestalten“, erläutert der Geschäftsführer.
Das Resultat sind kundenindividuelle Anlagen, die jedoch Fertigungslose mit geringen Stückzahlen nach sich ziehen. Diese Kleinstmengen fertigt Rippert gleichwohl genauso schnell, als wären es große Mengen. Dabei setzt der Lackierspezialist für alle flächigen Biegeteile auf die Schwenkbiegetechnik und insbesondere das RAS-Multibend-Center.
Beim Stanzen werden die Platinen optimal auf Formatbleche geschachtelt und auf eine Palette des Hochregallagers abgelegt. Das automatische Regallager entkoppelt den Stanz- vom Biegeprozess. Weil die Zykluszeiten der beiden Abläufe stark differieren, ergibt die direkte Verkettung beider Maschinen für Rippert keinen Sinn. Da die Platinen Abmessungen bis zu 3000 mm × 1500 mm aufweisen können, übernimmt das Lager auch die Funktion eines Verteil- und Transportsystems.
Schwenkbiegezentrum bietet auch manuelle Zuführung
Fordert das Biegezentrum eine Materialart an, transportiert das Regal die Palette mit unterschiedlichen Stanzteilen zum Einlauf des Biegezentrums. Die Platinen auf der Palette können jegliche Formate aufweisen. Auf der Palette können sogar Platinen liegen, die gar nicht für das Biegezentrum bestimmt sind, aber Ergebnis der Schachteloptimierung sind. Um dieser Vielfalt Herr zu werden, sortiert der Bediener solche Zuschnitte aus, die auf anderen Maschinen weiterbearbeitet werden.
Für Rippert ist es zudem am wirtschaftlichsten, dass ein Bediener die Platinen auch manuell dem Biegezentrum zuführt. Hierzu zieht er die Zuschnitte lediglich vom Stapel auf den Beladetisch der Biegezelle. Ein Anheben der großen und schweren Platinen ist nicht erforderlich. Auf dem Beladetisch vermisst der Magic-Eye-Scanner die Platine hauptzeitparallel und kennt danach ihre exakte Position. Abweichungen von der Ideallage gleicht das Biegezentrum auf dem Weg zur Biegelinie automatisch aus. Die Zangen des Beschickers führen die Platine anschließend dem Hauptmanipulator zu. Dieser dreht das Werkstück mit einer Genauigkeit von 1/1000° und positioniert es mit 0,02 mm für jede Biegung.
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