Lasrhub Vom Login bis zur Lieferung

Autor / Redakteur: Philipp Haberland / M.A. Frauke Finus

„Blechteile intelligent beschafft“ – die Online-Beschaffungsplattform Laserhub hatt es sich zur Aufgabe gemacht Hersteller und Abnehmer von Blechteilen zusammen zu bringen. Seit rund einem Jahr ist das Unternehmen jetzt am Markt.

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Das Cloud-basierte Portal von Laserhub ermöglicht es Unternehmen, ihre Aufträge für Laser- und Biegeteile mit wenigen Clicks zu erteilen.
Das Cloud-basierte Portal von Laserhub ermöglicht es Unternehmen, ihre Aufträge für Laser- und Biegeteile mit wenigen Clicks zu erteilen.
(Bild: Laserhub)

Die Macher hinter der Plattform verstehen ihr Angebot nicht als Marktplatz, sondern wollen weit darüber hinausgehen: Das Cloud-basierte Portal ermöglicht es Unternehmen, ihre Aufträge für Laser- und Biegeteile mit wenigen Clicks zu erteilen. Ein automatisierter Prozess prüft die CAD-Zeichnungen auf Machbarkeit, kalkuliert Preise und identifiziert den passenden Produzenten. Laserhub selbst bleibt dabei Vertrags- und Ansprechpartner und kümmert sich um die Bestellung, die Umsetzung, die Logistik und die Abrechnung. Das Unternehmen ist für den Gesamtprozess verantwortlich, bis der Kunde die fertigen Teile in seinen Händen hält.

Jonas Schweizer, Geschäftsführer für Softwareentwicklung & Digitalisierung bei Laserhub, erläutert pünktlich zum ersten Geburtstag des Unternehmens, wie die Plattform funktioniert. „Kunden und Interessenten benötigen keine spezielle Software – ein Internetbrowser genügt, schon erreicht man übers Internet die Startseite für das kostenlose Login und eine schnelle Registrierung. Dann geht es auch schon los.“ Auf der Kalkulationsseite kann der Kunde nun umgehend eine CAD-Datei seines Projekts hochladen, die dann prompt automatisiert über eine leistungsfähige Schnittstelle ausgelesen wird. Die Kalkulation von Laserteilen kann mit DXF, DWG, STEP, SLDPRT, CATPART und GEO-Dateien erfolgen. Wichtig hierbei ist, dass die Datei nur die Schneidekontur enthält und im Maßstab 1:1 erstellt wurde. Für Biegeteile wird eine Step-Datei benötigt. Im Anschluss werden die jeweiligen Produktionsparameter angegeben.

Umfassende Automatisierung der Bestellung

Eine wichtige Rolle spielt dabei nun der Prozess, in dem die Datei ausgewertet und analysiert wird. Zunächst werden Meta-Daten extrahiert, also beispielsweise Metallstärke, Gewicht und Laserzeit. Zugleich werden die Teile abgewickelt und optimal geschachtelt. Diese Informationen dienen als Basis für die Kalkulation, die durch den Algorithmus von Laserhub erfolgt. Der Algorithmus berechnet dabei verschiedene Preise, je nach Lieferzeit, und gibt diese verbindlich an. Der Kunde hat nun die Wahl sich zu entscheiden, bis wann die Teile geliefert werden sollen.

Mit einem Checkout, wie er von Amazon & Co. bekannt ist, schließt der Kunde seine Bestellung nach kurzer Zeit ab. In diesem Moment startet schon das teil-automatisierte Matching. Das bedeutet, dass je nach technologischer Expertise, Materialverfügbarkeit und freien Maschinenressourcen der ideale Hersteller ermittelt wird. Dank einer Vollintegration in die ERP-Systeme der meisten Partner wird der jeweilige Auftrag dann direkt dem automatisch ausgewählten Hersteller übermittelt. Dieser hat nun die Möglichkeit binnen einer vereinbarten Frist zu bestätigen – direkt über einen Link zur Plattform. Zeitraubende Telefonate, Faxe oder eMails gehören somit für die beteiligten Unternehmen der Vergangenheit an. Ist die Bestätigung des Herstellers eingegangen, so wird dann auch der Kunden blitzschnell und automatisch darüber informiert, dass seine Bestellung einem passenden Produktionspartnern übergeben wurde.

Nach getaner Arbeit

Sind die bestellten Teile gefertigt, so wird Laserhub vom Hersteller informiert. Das Unternehmen wickelt dann auch den Logistikprozess fast vollständig über die Plattform ab. Dazu hat Laserhub Logistikplattformen bzw. Dienstleister für Frachttransporte und Paketlieferungen über verschiedene Schnittstellen angebunden. Die Lieferung geht somit mit minimalem Verzug auf die Reise. Parallel dazu erfolgt über die Plattform automatisch die Rechnungsstellung, für die Laserhub ebenfalls verantwortlich ist. Dazu wurde ein Accounting-System angebunden. In Kürze soll zudem eine Chat-Funktion in das Portal integriert werden, um beispielsweise auch hier die Kommunikation zwischen Kunden und dem Team von Laserhub zu vereinfachen.

Zukünftig möchte das Unternehmen den Kunden und Herstellern das „digitale Erlebnis“ noch weiter ausbauen. So ist geplant die Rechnungen als PDF über ein Portal zum Download bereitzustellen und eine Upload-Funktion für Fotos zu realisieren, falls es zu einer Reklamation kommen sollte. Auch das Statustracking der jeweiligen Lieferungen ist geplant, um den Kunden noch mehr Transparenz und Informationen zu bieten. Zudem wird Laserhub seinen Kunden die Funktion eines zentralen Kundenkonto anbieten, mit dem beispielsweise immer wiederkehrende Bestellungen ausgelöst werden können. Den Hersteller wird Laserhub zusätzlich weitere Funktionen zur Statusmeldung im Produktionsprozess und weitere Funktionen zur Verfügung stellen.

Da das Unternehmen bei den Erweiterungen seiner Plattform in großem Umfang auf Standardtools und Standardformate setzt, vermeidet Laserhub Schwierigkeiten in Sachen Kompatibilität und Updates. Zudem wird es so einfacher und sicherer für das junge Team, die Plattform beispielsweise auf mehrere Ländermärkte auszudehnen. Für die Zukunft planen die Schwaben außerdem die Integration von Microservices und den Einsatz von Machine Learning. Letzteres soll dabei helfen noch mehr Prozesse maximal zu automatisieren und durch den Einsatz künstlicher Intelligenz die Effizienz der Auftragsabwicklung und -gestaltung permanent zu steigern. Das Produktangebot soll zudem um Schweißbaugruppen sowie Gewinde und Senkungen erweitert werden.

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