Alarm- und Krisenmanagement-System Mit Krisenmanagement auf den Ernstfall vorbereitet
Schnelle Hilfe bei Produktionsausfällen, Arbeitsunfällen oder Rückrufaktionen: Mit einem webbasierte Alarm- und Krisenmanagement-System können Unternehmen im Krisenfall optimal reagieren.
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Das Karosserieteil hatte sich nur kurz auf dem Band verkantet – wenige Momente später ging nichts mehr, die gesamte Produktion stand für mehrere Stunden still. Der Schaden für den mittelständischen Automobilzulieferer aus dem baden-württembergischen Sindelfingen: mehrere 100.000 Euro. Ob Produktionsausfälle, Arbeitsunfälle oder Rückrufaktionen: Unternehmen müssen jederzeit auf die unterschiedlichsten Krisenszenarien vorbereitet sein. Und schnell adäquat reagieren können, um die Folgen möglichst gering zu halten. Denn Produktionsausfälle sind teuer. Und provozieren viele Fragen: Was war die Ursache? Wo ist der Fehler zu suchen, wie zu beheben – und künftig zu vermeiden?
Das webbasierte Alarm- und Krisenmanagement-System des Startups Serinus kann diese Fragen präzise beantworten. Mit der Software des Anbieters können Mitarbeiter im Ernstfall schnell die Ursachen für solche Schäden erkennen, Gegenmaßnahmen einleiten und den Fehler beheben. Dabei können Kunden von Serinus einzelne Szenarien bereits im Vorfeld definieren und sind dadurch im Ernstfall zügig handlungsfähig. „In solchen Fällen ist es wichtig, dass alle Beteiligten schnell und effizient informiert werden, wenn etwas geschieht“, sagt Benjamin Lieber, Geschäftsführer von Serinus. Die Software ist modular, Unternehmen können die Lösung flexibel an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen. Dadurch müssen sie nur die Funktionen vorhalten, die sie tatsächlich benötigen. Zur Verfügung steht die Anwendung als Software-as-a-Service (SaaS) über die Open-Telekom-Cloud, kann aber auch im eigenen Rechenzentrum installiert werden (on premise). Eine hybride Variante verbindet sogar SaaS und on premise miteinander. Dadurch stehen die Vorteile der Cloud wie eine schnell skalierbare Rechenleistung zur Verfügung, während das Unternehmen dennoch lokale Subsysteme anschließen kann. Weil sich die Lösung problemlos über alle gängigen Schnittstellen implementieren lässt, ist sie vielseitig einsetzbar. „Unsere Anwendung überträgt die Systemdaten unmittelbar in die Cloud. Egal, ob es sich um eine Netzwerküberwachung, Brandmeldeanlage oder andere Subsysteme handelt“, sagt Lieber.
Produktionsausfälle vermeiden
Lokale Subsysteme anzuschließen bietet sich insbesondere für Produzenten an. Sie können beispielsweise ihre Anlagen mit IoT-Sensoren ausstatten, die permanent deren Zustand überwachen. Bei einer Störung kann der Vorarbeiter im Dashboard erkennen, wo der Fehler vorliegt. Und das Problem schnell beheben. Sollte bei einem Störfall ein Techniker erforderlich sein, so kann der Vorarbeiter diesen mit der SaaS-Lösung von Serinus umgehend anfordern. Das System wählt voll automatisiert einen verfügbaren Spezialisten aus und informiert ihn entsprechend. Sollte dieser auf die Anfrage nicht sofort reagieren, benachrichtigt die Software alternativ einen weiteren Techniker. So lassen sich Fehler schnell beheben und größere Produktionsausfälle vermeiden.
Das System hilft Mitarbeiter zu schützen
Auch Mitarbeiter kann das System schützen. Gerade in der Industrie ist es üblich, dass Mitarbeiter ohne Kollegen in ihrem Einsatzbereich arbeiten – und nach einem Unfall möglicherweise nicht mehr in der Lage sind, eigenständig Hilfe zu holen. Abhilfe schaffen IoT-Sensoren, die in die Schuhsohlen der Mitarbeiter eingebaut werden und so Sicherheit gewährleisten können. Nehmen die Sensoren dann etwa eine ruckartige Bewegung gefolgt von Bewegungslosigkeit wahr, senden sie über das Internet einen Alarm aus. Passiert ein Unfall, sendet die Lösung umgehend eine Benachrichtigung an Ersthelfer aus. Wie bei der Bereitschaftsalarmierung im Rettungsdienst, wählt das System auch hier automatisiert den passenden Nothelfer in der Nähe aus und alarmiert ihn. Damit wird schnelle Hilfe bei Arbeitsunfällen gewährleistet und Schlimmeres verhindert.
Weiteres Beispiel: Bei Zwischenfällen wie einem Rückruf nach einer fehlerhaften Produktion müssen Unternehmen die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten zuverlässig koordinieren. Sonst können die Konsequenzen für den Hersteller verheerend sein, wenn etwa das fehlerhafte Produkt Schaden verursacht. Auch hierfür eignet sich die Lösung von Serinus optimal: der Hersteller kann Händler per Knopfdruck schnell darüber informieren, dass sie ein bestimmtes Produkt nicht mehr verkaufen dürfen. Mit der Software können Verantwortliche zudem schnell einen Krisenstab einberufen. Über die zugehörige App lässt sich umgehend die Kommunikation im Notfall organisieren, wahlweise als Gruppenchat oder als Telefonkonferenz. Das ist unerlässlich, um die Krise professionell und zufriedenstellend managen zu können.
Sollte es erforderlich sein, etwa die Kunden oder gar die Öffentlichkeit zu informieren, kann zudem eine Notfall-Hotline eingerichtet werden. Anrufer bekommen über eine Bandansage oder ein zugeschaltetes Callcenter so die aktuellsten Informationen zur jeweiligen Krisenlage.
Ein starker Partner an der Seite
Eine Lösung, die auch die Telekom beeindruckte. Und so vertreibt Serinus sein Produkt mittlerweile sogar gemeinsam mit der Telekom. Kunden profitieren damit gleich doppelt: Serinus stellt die Lösung bereit, während die Experten der Telekom auf Basis der Krisenmanagement-Handbücher des Unternehmens die Prozesse und Alarmierungswege digitalisieren. Danach implementieren sie diese in die Cloudplattform und hinterlegen weitere wichtige Daten wie Schichtpläne und Kalender. Haben sich Abläufe im Unternehmen verändert, passt die Telekom das System auch nach der Inbetriebnahme an.
Zustande gekommen ist die Vertriebskooperation über Tech Boost, das Startup-Programm der Telekom, an dem Serinus teilnimmt. Mit diesem fördert der Bonner Konzern Startups mit digitalem Geschäftsmodell unter anderem mit IT-Ressourcen aus der Open-Telekom-Cloud. „Durch das TechBoost-Programm durften wir ein Jahr lang kostenlos Rechen- und Speicherkapazitäten in Höhe von 100.000 Euro aus der Open-Telekom-Cloud nutzen“, sagt Lieber. „Das Angebot der Telekom hat uns von Anfang an überzeugt, und aus Überzeugung haben wir uns inzwischen auch langfristig dafür entschieden. Wir werden die Open-Telekom-Cloud auch in den nächsten Jahren weiter nutzen.“ Zudem profitiert das junge Unternehmen vom Know-how der Telekom und erhält vergünstigte Mobilfunkverträge. Darüber hinaus hat der Bonner Konzern das Startup an den konzerneigenen Inkubator Hubraum vermittelt. „Wir können nun auch ein Jahr lang kostenlos Arbeitsplätze im Berliner Coworking-Space von Hubraum nutzen“, erzählt Lieber.
Auf externen Events wie der Hannover Messe oder Telekom eigenen Veranstaltungen wie der Digital X können Teilnehmer als weiteren Benefit des Programms Geschäftskontakte knüpfen. So hat Serinus kürzlich einen Investor kennengelernt, der sich mit mehr als 1 Mio. Euro am Startup beteiligt. „Ganz oben auf unserer Agenda steht jetzt die Weiterentwicklung unserer App“, sagt Lieber. „Außerdem wollen wir neue Standorte in Stuttgart und Berlin eröffnen.“
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