Türkische Umformmaschinen Qualitätsmaschinen zum Kampfpreis
Qualität bei Umformmaschinen muss nicht teuer sein: Hersteller aus der Türkei sehen beim Preis-Leistungs-Verhältnis ihre Chance. In den vergangenen Jahren haben sie qualitativ aufgeholt und wollen nun ihre Möglichkeiten nutzen – auch und gerade in Deutschland.
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Wir können die gleiche Qualität wie etablierte Hersteller zu einem Drittel des Preises bieten“, sagt Ahmet Üstüner, Kundenbetreuer für Deutschland, Österreich und die Schweiz beim Maschinenbauer Ermaksan, im Gespräch mit MM MaschinenMarkt. Das 1965 gegründete Unternehmen mit Sitz in Bursa bietet seit den 80er-Jahren Blechbearbeitungsmaschinen an. „Der Hauptgrund für unsere Käufer ist der Preis“, erläutert er weiter.
Umformmaschinenbauer profitieren von niedrigen Arbeitskosten in der Türkei
„Wir können zu niedrigen Preisen anbieten dank der geringeren Arbeitskosten in der Türkei“, sagt Ahmet Özkayan, Geschäftsführer des Unternehmens. Dennoch legt er Wert darauf, dass die Leistung stimmt: „Wir haben top geschulte Mitarbeiter in der Produktion, weniger Gehalt bedeutet nicht weniger Qualität.“ Außerdem kalkulieren die türkischen Unternehmen nach seinen Angaben mit einer geringeren Gewinnmarge als ihre europäischen Konkurrenten.
Mit diesem Konzept exportiert Ermaksan Tafelscheren, Abkantpressen, Stanzmaschinen, Plasmamaschinen und Lasermaschinen mittlerweile vor allem an Lohnfertiger in mehr als 70 Ländern „von Neuseeland bis Kanada“, wie Üstüner sagt, die Ausfuhren machen mittlerweile 75 % des Umsatzes aus. Besonderen Wert legt der Geschäftsführer allerdings auf den deutschen Markt. „Seit unserem ersten Export nach Deutschland im Jahr 1989 haben wir uns immer weiter entwickelt. Dass wir heute so gut dastehen, haben wir dem deutschen Markt zu verdanken, weil dort die Ansprüche an Qualität und Technologie sehr hoch sind“, erläutert Özkayan.
Denn seit der Gründung als kleine Werkstätte hat Ermaksan deutlich zugelegt: Heute hat das Unternehmen fast 95.000 m² Produktionsfläche, 80 Mitarbeiter arbeiten allein in der Forschung und Entwicklung., die Produktionskapazität liegt bei 3000 Maschinen pro Jahr.
Bei den Komponenten ist für türkische Umformmaschinen nur das Beste gut genug
Seine Komponenten bezieht der türkische Maschinenbauer überwiegend aus Deutschland und den USA. Beispielsweise kommt die Elektronik von Siemens oder Hoerbiger oder die Abkantwerkzeuge von Rolleri. „Wenn wir wettbewerbsfähig sein wollen, müssen wir die besten Komponenten für unsere Maschinen nutzen und nicht für ein paar Euro daran sparen“, sagt Üstüner. Türkische Anbieter von Komponenten nutzt Ermaksan fast nicht. „Was die können, kann Ermaksan auch“, meint er.
Eine ähnliche Strategie verfolgt ein Konkurrent von Ermaksan, der seinen Hauptsitz unmittelbar daneben hat: 1956 gegründet, war Durmazlar der erste Hersteller von Blechbearbeitungsmaschinen in der Türkei. Heute erwirtschaftet der Maschinenbauer mit seiner Marke Durma einen Umsatz von 130 Mio. Euro pro Jahr, 40 % davon durch Exporte nach Europa. Mit einem Anteil von 20 bis 25 % an den Europaausfuhren ist Deutschland der größte Auslandsmarkt für Durmazlar vor den USA, wie, Uğur Yılmaz, Leiter internationaler Vertrieb, berichtet. Seine Kunden hat das Unternehmen überall dort, wo Bleche bearbeitet werden, in Deutschland stehen die Maschinen unter anderem Siemens, VW, F. X. Meiller oder Schmitz Cargobull. Im Angebot sind bei Durmazlar Abkantpressen, Tafelscheren, Laser- und Plasmamaschinen für Materialdicken „von null bis unbegrenzt“, wie Yılmaz sagt, „Vom Produktspektrum her sind wie die größten in Europa.“
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