Feintool Trotz höchster Qualität – Verdoppelung der Ausbringung

Autor / Redakteur: Peter Geisser / Dietmar Kuhn |

Anwender kaufen meist eine Serienmaschine und doch ist sie immer für die spezifischen Anwendungen modifiziert und angepasst. So ist es auch beim Feinschneiden. Mit der Presse XFT 1500speed hat Feintool eine Entwicklung vorgestellt, die in Produktivität und Flexibilität ihresgleichen sucht. Damit werden jetzt auch im Dickenbereich über 2 mm beste Glattschnitte erreicht.

Anbieter zum Thema

Mehr Produktivität und Flexibilität verspricht die neue Feintool-Presse XFT 1500speed. Sie eröffnet dem Anwender weitere Bereiche für das Feinschneiden.
Mehr Produktivität und Flexibilität verspricht die neue Feintool-Presse XFT 1500speed. Sie eröffnet dem Anwender weitere Bereiche für das Feinschneiden.
(Bild: Feintool)

Drei Hübe pro Sekunde, bis zu 200 Hübe pro Minute – der Rhythmus, den die servomechanische Feinschneidpresse XFT 1500speed vorgibt, ist Musik in den Ohren vieler Anwender. Mit dem neusten und ab sofort verfügbaren Modell setzt Feintool erneut Maßstäbe. Noch nie war eine Feinschneidpresse schneller und flexibler einsetzbar und vor allem produktiver. „Gerade bei Blechdicken von mehr als 2 mm wollten wir die Vorteile des Feinschneidens in Sachen Teilequalität, Glattschnittanteil und Maßhaltigkeit auf ein Produktionsniveau heben, das dem Normalstanzen überlegen ist“, formuliert Markus Schaltegger, Leiter Pressen und Anlagen bei Feintool, das Ziel der gut dreijährigen Entwicklungsarbeit, die hinter ihm und seinem Team liegt. Das Ergebnis ist eine Feinschneidpresse, die ihren Vorgängermodellen haushoch überlegen ist. Als Einstiegsmodell mit einer Gesamtkraft von 1500 kN löst die XFT 1500speed die bisherigen Serien GKP 100 und 160 sowie MFA 1600 ab.

Sie ist kompatibel zu bestehenden Werkzeugen für diese Pressen und bringt eine Verdoppelung in der Ausbringung. Ihr wahres Potenzial entfaltet sie allerdings erst mit eigens dafür entwickelten High-Speed-Werkzeugen. Auf einem Prototyp hat Feintool bereits gezeigt, wie groß der Unterschied ist: Arbeitet die XFT 1500speed mit ihrer maximalen Hubzahl, erzielt sie im Vergleich mit einer MFA 1600 nahezu die dreifache Ausbringleistung. Entsprechend sinken sowohl die Herstellungskosten als auch die Investitionskosten pro Teil. Hinzu kommen Einsparungen beim Energieverbrauch sowie bei der Pressenwartung. „Wer als Anwender mit der neuen XFT 1500speed arbeitet, sichert sich einen klaren Wettbewerbsvorteil“, fasst Stefan Etzold, Verkaufs- und Marketingleiter bei Feintool, zusammen. Zielgruppe sind sowohl erfahrene Feinschneidbetriebe als auch neue Anwendungen, die bisher durch Normalstanzen abgedeckt wurden. Wegen ihrer Geschwindigkeit und Flexibilität produziert die XFT 1500speed auch kleine Losgrößen wirtschaftlich.

Dreh- und Angelpunkt des kompakten ingenieurtechnischen Meisterwerks ist der erstmals in einer Feinschneidpresse verbaute Servodirektantrieb. Bewusst haben die Feintool-Entwickler auf ein Getriebe zwischen Servomotor und Exzenter verzichtet. „Bei einem Getriebe mit einer Übersetzung von 6:1 müssten die Servomotoren für 200 Hübe mit 1200 Umdrehungen fahren“, erklärt Schaltegger. „Beim Direktantrieb reichen 200 Umdrehungen.“ Weil der Motor der XFT 1500speed langsamer läuft, ist die Massenträgheit kleiner. Der Motor kann viel dynamischer reagieren, verbraucht weniger Energie und ist exakt programmierbar. Über die bewährte Feintool-Motion-Control-Steuerung können Bewegungen wie Beschleunigen, Ausbringen und Zwischenstopps bis auf 2 ms genau definiert werden.

Wichtigstes Kriterium allerdings ist der kurze Bremsweg. „Uns war klar, dass die Werkzeugsicherheit bei derart hohen Hubzahlen besondere Priorität hat“, sagt Schaltegger. „Und von 200 auf null zu bremsen, ist einfacher als von 1200 auf null.“ So reicht der XFT 1500speed im Fall einer Störung ein Bremsweg von 2 mm. Zusätzlich hilft die ebenfalls neu konzipierte obere Werkzeugwechselplatte, die gleichzeitig als Tasttisch funktioniert, Werkzeugbruch und halb durchgeschnittene Teile zu verhindern.

Ähnlich wie ein Sportwagen, der im Stadtverkehr nie mit Höchstgeschwindigkeit fahren kann, bringt auch die XFT 1500speed ihre volle Leistung erst dann, wenn die Umgebung stimmt. Je größer der Output einer Presse, desto anspruchsvoller werden die Abläufe vor und nach dem Feinschneiden, wie etwa das Coil-Handling, Anschneiden, Ausräumen und Teilehandling. Feintool bietet deshalb Lösungen für Peripheriesysteme an, die ideal auf die neue Presse abgestimmt sind, etwa eine Bandanlage, die steuerungs- und sicherheitstechnisch an die Feinschneidpresse angebunden ist, um das Ausgangsmaterial effizient und störungsfrei zuzuführen. Zum Ausbringen der fertigen Teile kann ein integrierter und ebenfalls servogesteuerter Ausräumer eingesetzt werden, der dem Werkzeug die Teile auch bei hoher Hubzahl ohne Schlagstellen entnimmt.

„Es ist und bleibt Feinschneiden“, sagt Entwicklungschef Schaltegger. Nur schneller, sicherer – und innovativer. So ermögliche die Presse sogar Produktions- und Werkzeugkonzepte, die heute erst in der Entwicklung sind. Theoretisch macht der Direktantrieb etwa auch einen Betrieb im Pendelhub möglich. Dabei rotiert der Motor nicht durch, sondern fährt jeweils im Wechsel vor- und rückwärts. Diese Einstellung kann sinnvoll sein, wenn ein Handlingarm Teile ausräumt oder wenn Zusatzoptionen ins Werkzeug integriert werden. „Das ganze System bietet einfach neue Möglichkeiten, nicht nur beim Speed“, fasst Schaltegger zusammen.

(ID:42968098)