Geschäftszahlen Kuka büßt beim Umsatz deutlich ein

Redakteur: Melanie Krauß

Kuka spürt die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie und der globalen Wirtschaftskrise. Der Umsatz lag im zweiten Quartal 32 % unter Vorjahresniveau, die Auftragseingänge sogar 40 %.

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Im ersten Halbjahr 2020 gingen die Auftragseingänge bei Kuka um knapp 40 % zurück.
Im ersten Halbjahr 2020 gingen die Auftragseingänge bei Kuka um knapp 40 % zurück.
(Bild: Kuka AG)

Das Geschäft war in allen fünf Kuka-Segmenten rückläufig, jedoch mit unterschiedlich starkem Effekt. „Eine weltweit schwierige Auftragslage, Beschränkungen und Werksschließungen haben alle Geschäftsbereiche im globalen Kuka-Konzern beeinflusst, insbesondere das Projektgeschäft“, so der Peter Mohnen, Vorstandsvorsitzender der Kuka AG.

So verzeichnete der Konzern im zweiten Quartal 2020 Auftragseingänge in Höhe von 551,7 Mio. Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 39,6 % gegenüber dem zweiten Quartal 2019 (Q2 /19: 914,0 Mio. Euro). Die Umsatzerlöse waren mit 544,2 Mio. Euro um 32,1 % rückläufig (Q2 /19: 801,9 Mio. Euro). Die Book-to-Bill-Ratio, die das Verhältnis von Auftragseingängen zu Umsatzerlösen widerspiegelt, betrug im abgelaufenen Quartal 1,01 (Q2 /19: 1,14). Dies entsprecht einem leichten Rückgang, der jedoch immer noch über 1 liegt. Das Ebit im zweiten Quartal 2020 lag mit -43,9 Mio. Euro deutlich unter dem des Vorjahres (Q2 /19: 23,7 Mio. Euro) und durch die Folgen von Shutdown-Maßnahmen unter dem Niveau des ersten Quartals 2020. Die Ebit-Marge sank entsprechend von 3,0 % im zweiten Quartal 2019 auf -8,1 % im zweiten Quartal 2020.

Kumuliert betrachtet konnte der Kuka-Konzern im ersten Halbjahr 2020 einen Auftragseingang in Höhe von 1240,7 Mio. Euro erwirtschaften, der um 31,4 % unter dem Vorjahreswert lag (H1 /19: 1.809,2 Mio. Euro). Die Umsatzerlöse betrugen im ersten Halbjahr 2020 1168,8 Mio. Euro, was einem Rückgang von 24,1 % gegenüber dem Vorjahr entspricht (H1 /19: 1.539,6 Mio. Euro). Die Book-to-Bill-Ratio lag im ersten Halbjahr 2020 bei 1,06 (H1 /19: 1,18). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in Höhe von -78,1 Mio. Euro reduzierte sich gegenüber dem Vorjahreswert, der bei 45,9 Mio. Euro lag. Die Ebit-Marge sank von 3,0 % im ersten Halbjahr 2019 auf -6,7 % in 2020.

Die einzelnen Kuka-Segmente

  • Systems: Der Auftragseingang im ersten Halbjahr 2020 betrug 239,5 Mio. Euro nach 425,6 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2019. Zusammen mit dem niedrigeren Auftragseingang aus dem ersten Quartal 2020 ergab sich insgesamt ein Rückgang um 43,7 %. Die Umsätze betrugen im ersten Halbjahr 291,9 Mio. Euro und bewegten sich damit unter Vorjahresniveau (H1 /19: 455,8 Mio. Euro).
  • Robotics: Die Auftragseingänge im ersten Halbjahr 2020 beliefen sich auf 465,5 Mio. Euro, was einem Rückgang von 23,3 % gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht (H1 /19: 606,9 Mio. Euro). Die Umsatz¬erlöse fielen um 27,5 % von 562,3 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2019 auf 407,8 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2020.
  • Swisslog: Kumuliert betrachtet konnte das Business Segment Swisslog Auftragseingänge in Höhe von 260,2 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2020 verzeichnen – ein Minus von 45,0 % (H1 /19: 473,3 Mio. Euro). Die Umsatzerlöse betrugen im ersten Halbjahr 2020 278,7 Mio. Euro und befinden sich damit unter Vorjahresniveau (H1 /19: 284,6 Mio. Euro).
  • Swisslog Healthcare: Im ersten Halbjahr 2020 erzielte Swisslog Healthcare Auftragseingänge in Höhe von 89,7 Mio. Euro und lag damit unter dem Niveau des Vorjahres von 105,9 Mio. Euro. Die Umsatzerlöse stiegen von 105,7 Mio. Euro in H1 /19 auf 111,0 Mio. Euro in H1 /20 an.
  • China: Insgesamt beliefen sich die Auftragseingänge im ersten Halbjahr 2020 im Segment China auf 249,4 Mio. Euro und lagen damit um 20,1 % unter dem Wert des Vorjahres (H1 /19: 312,0 Mio. Euro). Die Umsatzerlöse befanden sich mit 133,0 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2020 unter dem Niveau des Vorjahres (H1 /19: 227,7 Mio. Euro).

Den vollständigen Bericht mit allen Zahlen können Sie hier abrufen.

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020

Aufgrund der weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen rechnet Kuka für das laufende Geschäftsjahr mit einem Nachfragerückgang. Das Unternehmen erwartet, dass sowohl der Umsatz als auch die Ebit-Marge deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen. Es wird mit einer negativen Ebit-Marge für das Gesamtjahr gerechnet.

„Wir befinden uns in einer Zeit des Umbruchs, wichtige Märkte wie der Bereich Automotive werden sich – auch unabhängig von Corona – langfristig verändern“, sagte Mohnen. „Unser Fokus liegt darauf, die Weichen für die Zukunft zu stellen, um Kuka durch diese Krise zu bringen und für die künftigen Entwicklungen aufzustellen. Automatisierung kann als Gewinner aus dieser Krise hervorgehen und in allen Regionen an Bedeutung gewinnen. Das Unternehmen rechnet damit, dass gerade Robotik- und Automatisierungslösungen infolge der Erfahrungen aus der Coronakrise mittelfristig stärker nachgefragt werden und viele verschobene Investitionen nachgeholt werden.

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