Erl / Ferroflex Zuschnitt modernisiert mit höherem Automatisierungsgrad
Das Schweizer Stahlhandelsunternehmen Ferroflex hat sich für den Austausch seiner bestehenden Autogen-Portalschneidanlage entschieden. Mit einer Erlcut-Schneidanlage der Erl Automation erzielt Ferroflex deutlich bessere Schneidergebnisse. Zugleich haben sich dank der teilautomatisierten Maschine die Bearbeitungszeiten verkürzt und der Bedienkomfort erhöht.
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Die 1968 gegründete Ferroflex AG ist führender Anbieter im Schweizer Stahlhandel. Das Unternehmen mit rund 60 Mitarbeitern ist ein klassischer Stahllogistiker, der neben dem Handel mit Stahlprodukten auch unterschiedlichste Dienstleistungen anbietet – vom Brennen und Bohren über Sägen bis hin zum Strahlen und Grundieren. „Wir unterhalten das landesweit umfangreichste Lager an Stahlträgern und verarbeiten Bleche von 8 bis 150 mm Dicke“, erklärt Stephan Gerhard, Betriebsleiter bei Ferroflex.
Bisher war bei Ferroflex für den Zuschnitt eine Schneidanlage, bestehend aus einem Portal zum Plasmaschneiden und einem Portal zum Autogenschneiden auf einer Laufbahn sowie einem Wasserschneidtisch für Blechformate bis 3.000 x 12.000 mm, im Einsatz. Da die Anlage bereits seit vielen Jahren ihren Dienst verrichtete und den Qualitätsanforderungen aufgrund des fortgeschrittenen Alters nicht mehr vollumfänglich gerecht werden konnte, haben sich die Verantwortlichen bei Ferroflex entschieden, die Schneidanlage schrittweise zu modernisieren. Aufgrund der stärkeren Beanspruchung der Autogenschneidanlage, sollte diese zuerst erneuert werden. Die wesentlichen Anforderungen waren eine hohe Bauteilgenauigkeit sowie ein höherer Automatisierungsgrad, der sich sowohl in einer gesteigerten Produktivität als auch mehr Komfort bei der Anlagenbedienung niederschlägt. Darüber hinaus sollte die neue Maschine die Möglichkeit bieten, Bauteilmarkierungen durchführen zu können, die bislang per Hand erfolgen mussten. Nicht zuletzt sollte die Anlage auf die bereits bestehenden Komponenten abgestimmt sein. Dazu gehörte neben der Anpassung an das vorhandene Laufbahnsystem und den Wasserschneidtisch auch die Einbindung des bisher genutzten Programmiersystems. Das Unternehmen entschied sich dann für ein Anlagenkonzept der Erl Automation GmbH: eine Erlcut e5.
Bauteile werden jetzt automatisiert markiert
Der Automatisierungsspezialist für Schweiß- und Schneidtechnik hat eine Anlage geliefert, die auf die Gegebenheiten bei Ferroflex abgestimmt ist. Die Erlcut in der Ausführung e546 mit einer Sonder-Spurbreite von 4.600 mm ist ausgestattet mit einem angetriebenen und vier geschleppten Werkzeugstationen mit Autogenschneidbrennern des Typs FIT+ two. Damit ist Ferroflex für Blechdicken von 3 bis 250 mm gerüstet, vorwiegend kommt die Anlage jedoch für Bleche ab 25 mm zum Einsatz. Darunter liegende Blechdicken werden weiterhin mit der bestehenden Plasmaanlage geschnitten. Die Erlcut e546 ist darüber hinaus mit einer Werkzeugstation für Bauteilmarkierungen ausgestattet. Mit dem Fine Marker von Kjellberg kann Ferroflex neben Markierungen für spätere Bearbeitungsprozesse, wie das Auftragen von Körnerpunkten für Bohrungen oder Anreißstellen für nachfolgende Trennprozesse, ebenfalls Information wie Teilenummern anbringen. Wie tief diese sein sollen, kann der Anwender jeweils bedarfsabhängig entscheiden. Neben Anlassfarben, die nach der Lackierung nicht mehr zu sehen sind, kann Ferroflex auch tiefe Markierungen umsetzen, die selbst nach der Farbgebung noch zu erkennen sind. Während Bauteile zuvor per Hand markiert werden mussten, kann diesen Arbeitsschritt nun die Maschine übernehmen. Zum Schneiden der Restgitter ist seitlich am Portal ein Schrottbrenner angebracht, der über die Portalanlage versorgt wird.
Die Bedienung der Anlage erfolgt über die Touch-Screen-Steuerung E*volution mit einem großem Display und entspiegelter Glasoberfläche für gute Lesbarkeit. Das Bedienkonzept wird von den Anlagenbedienern bei Ferroflex sehr geschätzt. Nicht nur das große Display erleichtere die Handhabung der Anlage deutlich, sondern auch die Benutzeroberfläche sei leicht verständlich und intuitiv bedienbar, fasst Gerhard die Rückmeldungen der Bediener zusammen. Die Steuerung ist mit einem eigens von Erl entwickelten Konverter ausgestattet, mit dem Programme aller gängigen Schachtelsysteme umgewandelt werden können. Ferroflex kann so sein gewohntes Programmiersystem weiterverwenden und ohne Einarbeitung der Mitarbeiter in eine neue Software die Teileproduktion aufnehmen. Für eine einfache Handhabung der Maschine sorgt auch die im Lieferumfang enthaltene Prozessdatenbank. Damit sind alle Schneidparameter startbereit hinterlegt, können aber auch jederzeit durch Ferroflex editiert und erweitert werden.
Mehr Produktivität und Bedienkomfort
Nach gut einem halben Jahr Einsatz in der Produktion fällt das Fazit sehr positiv aus. „Zum einen ist die Qualität der geschnittenen Bauteile mit der Erlcut deutlich gestiegen – Schnittoberfläche und Winkel sind im Vergleich zu vorher wesentlich besser. Zum anderen sind weniger Eingriffe durch die Anlagenführer erforderlich und die Bearbeitungszeiten entsprechend kürzer“, resümiert Gerhard. Maßgeblich hierfür sind die Komponenten, die in der Erlcut verbaut sind, wie beispielsweise doppelseitige Zahnstangenantriebe mit bürstenlosen AC-Servo-Motoren, die hervorragende dynamische Eigenschaften mit hoher Konturgenauigkeit bieten. Zudem sind die Steifigkeit des Portals sowie die vollautomatische und präzise Z-Achse für die Genauigkeit der Schneidergebnisse ausschlaggebend.
Des Weiteren ist die Erlcut mit einer automatischen pneumatischen Bandklemmung ausgestattet. Anders als bei der bislang eingesetzten Schneidanlage, werden die vier geschleppten Brennerwagen je nach Programm automatisch im korrekten Abstand an das Stahlband geklemmt. Das ist zum einen in der Handhabung wesentlich komfortabler für den Bediener, zum anderen können Messungenauigkeiten ausgeschlossen und Zeit gespart werden.
Während Standard-Portalschneidanlagen auch im Mehrbrennerbetrieb mit nur einem Proportionalventil arbeiten und dadurch das Eingreifen der Bediener beim Zu- und Abschalten von Brennern erfordern, um ein gleichbleibendes Flammenbild sicherzustellen, verfügt die Erlcut über ein Proportionalventil pro Brenner. Dadurch wird im Mehrbrennerbetrieb die Gas- und Sauerstoffmenge automatisch an die Anzahl der verwendeten Brenner angepasst. Eine Korrektur des Flammenbildes seitens der Bediener ist nicht erforderlich. Außerdem erreicht Ferroflex durch das Zusammenspiel der automatischen Bandklemmung und den Einsatz mehrerer Proportionalventile einen deutlich höheren Automatisierungsgrad. Die automatische Brennerzustellung und Ventileinstellung ermöglicht schließlich nahezu beliebige Schachtelungen auf einer Blechtafel.
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